Edison bietet doch für Eon Italia

Bewertung von 2 Mrd. Euro

Edison bietet doch für Eon Italia

tkb Mailand – Italiens zweitgrößter Stromversorger Edison bietet nun doch für Eon Italia. Kreisen zufolge soll die von der französischen EDF kontrollierte Edison an sämtlichen Eon-Geschäften in Italien mit Ausnahme der erneuerbaren Energien interessiert sein. Der seit kurzem von Jean Bernd Levy geführte französische Stromgigant EDF plant in Italien ein Gegengewicht zum einstigen Staatsmonopolisten Enel zu bilden.Das Edison-Angebot sei nicht verbindlich und bewerte die Eon-Geschäfte in Italien mit rund 2 Mrd. Euro, heißt es in unternehmensnahen Kreisen. Das Angebot betrifft zum Teil eine Cash-Offerte, zum Teil einen Aktientausch. Vorgesehen sei, dass der neue EDF-Eon-Edison-Konzern nach der Verschmelzung an die Börse gehen soll.Edison war bis zum Jahr 2012, als EDF komplett (97 %) die Kontrolle übernahm, in Mailand börsennotiert. Derzeit werden nurmehr Sparaktien an der Mailänder Börse gehandelt. Bekanntlich haben bis Ende November sechs Unternehmen verbindliche Angebote für Teilgeschäfte von Eon Italia erstellt (vgl. BZ vom 26. November). Edison sollte ursprünglich nicht bieten, sondern strebte mittels Direktverhandlungen eine Verschmelzung mit Eon Italia an. Inzwischen hat jedoch der neu ernannte EDF-Chef Levy grünes Licht für ein Angebot gegeben.Das Mailänder Traditionsunternehmen Edison (zuvor Montedison) hat im Vorjahr bei einem Umsatz von 12,3 Mrd. Euro ein operatives Ergebnis von 2,24 Mrd. Euro und einen Nettogewinn von einer Mrd. Euro erzielt. Im ersten Halbjahr 2014 fiel sowohl der Umsatz (-1,1 %) als auch besonders der Ertrag vor Zinsen und Steuern (-35 %), nicht zuletzt infolge des sinkenden Stromverbrauchs im Inlandsmarkt.Edison hat sich in letzter Zeit auch beim Netzausbau engagiert. In einem Konsortium mit der griechischen Depa wird derzeit an einer Gaspipline nach Italien gebaut.