Effizienzprogramm kommt Vossloh teuer zu stehen

Lasten sollen 2019 verarbeitet werden - Bahntechnikkonzern schreibt auch im zweiten Quartal rot

Effizienzprogramm kommt Vossloh teuer zu stehen

ab Düsseldorf – Das im April aufgelegte Maßnahmenprogramm hat im Zwischenbericht des Bahntechnikkonzerns Vossloh sichtlich Spuren hinterlassen. Dennoch sehen sich die Sauerländer auf Kurs, die für 2019 gesteckten Ziele zu erreichen. In diesen sind die mit dem Effizienzprogramm einhergehenden Einmalaufwendungen nicht enthalten. Konkret wird 2019 bei einem Umsatz zwischen 900 Mill. und 1 Mrd. Euro mit einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) in der Größenordnung von 50 bis 80 Mill. Euro kalkuliert.Im ersten Halbjahr fielen nach den Angaben 6,9 Mill. Euro Einmalaufwand an. Dieser stand nahezu ausschließlich im Zusammenhang mit dem geplanten Stellenabbau. Insgesamt sollen 5 % der knapp 4 000 Stellen gestrichen werden. Der bislang verarbeitete Einmalaufwand umfasst nach den Angaben etwa ein Drittel der geplanten Stellenstreichungen. Die weiteren Einmaleffekte, die nach den Angaben allesamt 2019 verarbeitet werden sollen, ließen sich noch nicht abschließend beziffern. Neben dem Stellenabbau sollen auch unprofitable Geschäftsaktivitäten auf den Prüfstand kommen. Wie es heißt, dürften davon insbesondere Standorte des Geschäftsbereichs Customized Modules – hier werden Weichen, Steuerungs- und Kontrollelemente hergestellt – betroffen sein.Nicht zuletzt durch die Sonderlasten schrieb Vossloh auch im zweiten Quartal rote Zahlen. Für das erste Halbjahr summiert sich der Verlust nach Steuern inzwischen auf 23,4 (i.V. 11,2) Mill. Euro. Doch auch in dem um Einmaleffekte bereinigten operativen Ergebnis musste Vossloh Federn lassen. Das bereinigte Ebit landete im ersten Halbjahr bei 20,5 Mill. Euro, ein Rückgang um 10 %. Volle AuftragsbücherGünstiger stellte sich die Entwicklung mit Blick auf Auftragseingang und Umsatz dar. So stieg der Auftragseingang im ersten Halbjahr um 18,6 % auf 569 Mill. Euro. Mit 727 Mill. Euro übertraf der Auftragsbestand zum 30. Juni den Vergleichswert aus dem Vorjahr sogar um gut ein Drittel. Der Konzernumsatz legte im ersten Halbjahr – nicht zuletzt akquisitionsbedingt – um 4,6 % auf 437 Mill. Euro zu.