Egym erhält 180 Mill. Euro und wird zum Einhorn
Egym aus München
ist jetzt ein Einhorn
Fitness-Start-up erhält von Investoren rund 180 Mill. Euro
kro Frankfurt
Das Münchener Fitness-Start-up Egym, das sich mit seinem Angebot aus Trainingsgeräten und digitalen Serviceleistungen vor allem auf Unternehmenskunden konzentriert, ist im Rahmen seiner Series-G-Finanzierungsrunde in den Club der deutschen Einhörner aufgestiegen. Das 2010 gegründete Unternehmen hat von Investoren 180 Mill. Euro erhalten und ist vor der Transaktion mit über 1 Mrd. Euro bewertet worden, wie aus Mitteilungen von Egym sowie vom High-Tech-Gründerfonds hervorgeht.
Der öffentlich-private High-Tech-Gründerfonds aus Bonn hatte sich schon 2014 an der Firma beteiligt. Zu den bestehenden Geldgebern gehören zudem – unter anderem – Bayern Kapital (die Venture-Capital-Gesellschaft des Freistaats Bayern) und die US-Investmentgesellschaft Affinity Partners, die 2021 von Donald Trumps Schwiegersohn Jared Kushner gegründet worden war. Als neue Anteilseigner sind nun der US-amerikanische Konsumgüter- und Fitness-Investor L Catterton sowie der US-Tech-Investor Meritech Capital hinzugekommen.
Egym ist für sein Fitness-Netzwerk namens Wellpass bekannt. Mit einer Mitgliedschaft erhalten Nutzer unbegrenzten Zugang zu Tausenden Sport- und Wellnesseinrichtungen wie Schwimmhallen, Yogastudios oder Kletterhallen in Deutschland und Österreich. Die Kosten für die Mitgliedschaft tragen die Firmenkunden und deren Mitarbeitende gemeinsam. Zudem bietet Egym eigene digital vernetzte Trainingsgeräte sowie Fitness-Apps und Softwareprodukte an. Die Gruppe, die derzeit 700 Mitarbeitende beschäftigt, ist nach eigenen Angaben im vergangenen Geschäftsjahr stark gewachsen und war erstmals profitabel. Das Unternehmen plant langfristig einen Gang an die Börse. Der Berliner Konkurrent Urban Sports Club hatte Ende vergangenen Jahres 95 Mill. Euro eingesammelt.
Laut dem Informationsdienst CB Insight ist Egym das erste deutsche Unternehmen, das in diesem Jahr den Einhorn-Status erlangt hat. Zuletzt gelang dies im vergangenen Jahr dem Münchener Rüstungs-Start-up Helsing, dem Kölner Übersetzungs-Start-up Deepl und dem Grünstrom-Start-up 1Komma5 Grad.