Ein IPO für die Statistik
So wie Talanx die diesjährige Börsengangs-Statistik in Frankfurt aufhübschen könnte, knüpfen sich in London ähnliche Erwartungen an die Direct Line Group. Versicherer avancieren dies- wie jenseits des englischen Kanals plötzlich zu Hoffnungsträgern, ein bislang enttäuschendes IPO-Jahr zumindest gemessen an den Erlösen noch einigermaßen gefällig zu gestalten. So wie es die Londoner Börse 2011 schon dem Rohstoffhändler Glencore verdankte. Nach einem ersten Halbjahr mit zwölf IPOs und einem Emissionsvolumen von gerade 420 Mill. Pfund wäre auch die Direct Line Group mit einem potenziellen Börsenwert von 4 Mrd. Pfund ein Kandidat für den FTSE 100. Doch stellt sich angesichts von Rezession und enttäuschender Erfahrungen mit IPOs wie bei Facebook in New York die Frage, was Investoren derzeit motivieren könnte, in einen vor allem auf der Insel präsenten Autoversicherer zu investieren. Die teilverstaatlichte Direct-Line-Konzernmutter Royal Bank of Scotland würde mit dem Verkauf wohl noch gern etwas warten. Die EU-Kommission will dies jedoch nicht. Talanx hat es da besser. ste