Ein Korb zum Saisonauftakt

Von Stefan Paravicini, New York Börsen-Zeitung, 26.10.2016 Der Zeitpunkt für die Präsentation der Quartalszahlen von Under Armour, Nummer 2 im US-Markt für Sportbekleidung, war gut gewählt. Immerhin startete gestern Abend die neue Spielzeit der...

Ein Korb zum Saisonauftakt

Von Stefan Paravicini, New YorkDer Zeitpunkt für die Präsentation der Quartalszahlen von Under Armour, Nummer 2 im US-Markt für Sportbekleidung, war gut gewählt. Immerhin startete gestern Abend die neue Spielzeit der US-Basketballprofiliga. Stephen Curry, Spieler der “Golden State Warriors” aus Oakland (Kalifornien) und seines Zeichens der international mit Abstand bekannteste Markenbotschafter von Under Armour, dürfte wieder um die Meisterschaft mitspielen. Gestern Abend war er zum Auftakt im Heimspiel gegen den Mitfavoriten aus San Antonio (Texas) im Einsatz.Under Armour, mit CEO und Gründer Kevin Plank in der Startformation, hatte ihren Auftakt in die neue NBA-Saison zu diesem Zeitpunkt bereits in den Sand gesetzt. Denn der Ausblick auf die kommenden Jahre bestätigte die Sorge, dass die Wachstumsgeschichte des 1996 gegründeten und zunächst auf Kampfsportbekleidung und Thermo-Sportunterwäsche spezialisierten Unternehmens aus Baltimore (Maryland) bald zu einem Ende kommen könnte.Der Umsatz des Rivalen von Nike und Adidas soll 2017 und 2018 immer noch um mehr als ein Fünftel zulegen. In den “niedrigen Zwanzigern” angekommen würde das Wachstum aber so gering ausfallen wie zuletzt 2009. Für das operative Ergebnis stellt Plank über die nächsten zwei Jahre Zuwächse im mittleren zweistelligen Prozentbereich vor, womit Under Armour das bisher geltende Ziel von 800 Mill. Dollar im Jahr 2018 aus den Augen verliert. Die Aktie rutschte zeitweise um mehr als 15 % ab und verzeichnete den größten Intraday-Verlust seit 2009. Der Börsenwert liegt bei etwas mehr als 14 Mrd. Dollar. Nike, die nach den schlechten Nachrichten des Konkurrenten ebenfalls unter Druck stand, bringt fast 85 Mrd. Dollar auf die Waage.Nike hatte 2013 ebenfalls die Chance, den damals 25-jährigen Curry unter Vertrag zu nehmen, ließ die Gelegenheit aber verstreichen, weil der schmächtige Spielmacher nur bei wenigen Beobachtern auf der Liste künftiger Superstars stand. Under Armour, bei der SAP-Chef Bill McDermott im Board sitzt, ging die Wette ein, und Curry holte in der Saison 2014/15 den Titel nach 40 Jahren zurück in die Bay Area.Im Sommer kam es erneut zum Aufeinandertreffen mit den “Cleveland Cavaliers” und Curry zog gegen das Nike-Aushängeschild LeBron James den Kürzeren. “King James”, der sich auch als “The Chosen One” ansprechen lässt, stand auch gestern Abend mit dem “Swoosh” von Nike im Fokus, da sich die “New York Knicks” zur Auftaktpartie beim Meister vorstellten. Under Armour hatte sich zu diesem Zeitpunkt längst einen Korb von Investoren abgeholt. ——–Adidas-Rivale Under Armour enttäuscht zum Start der NBA-Spielzeit mit seinem Ausblick.——-