Eintracht gelingt finanzieller Aufstieg

Finanzvorstand rechnet mit Umsatzplus auf 150 Mill. Euro - Eigenkapitalquote von 40 Prozent

Eintracht gelingt finanzieller Aufstieg

Der DFB-Pokalsieg gegen den FC Bayern München hat den Einnahmen von Eintracht Frankfurt in der Saison 2017/18 zu einem Sprung verholfen. Finanzvorstand Oliver Frankenbach betont im Pressegespräch, man sei nun finanziell “wettbewerbsfähig” aufgestellt. Für die neue Saison rechnet er mit Umsätzen von über 150 Mill. Euro.hei Frankfurt – Eintracht Frankfurt ist als Unternehmen der finanzielle Aufstieg gelungen. Nachdem die Minderheitsgesellschafter – die neu hinzugekommenen Freunde des Adlers sowie die Freunde der Eintracht und die Wolfgang Steubing AG – zusammen 15 Mill. Euro in die freie Kapitalrücklage eingezahlt haben, stellte sich die Eigenkapitalquote der Eintracht Frankfurt AG zum Ende der Saison 2017/18 auf rund 40 %, erläuterte Finanzvorstand Oliver Frankenbach vor der Presse. Der Manager betonte, dass die Eintracht das frische Eigenkapital “zu sehr guten Konditionen” erhalten habe und nunmehr als Fußballclub wirtschaftlich wettbewerbsfähig aufgestellt sei. In der zurückliegenden Saison machten die Einnahmen einen Sprung von 27 % auf 140 Mill. Euro. Allein 14,5 Mill. Euro spülte der DFB-Pokalgewinn in die Kassen. Zum vierten Mal in den letzten fünf Spielzeiten wurde ein positives Betriebsergebnis (2,5 Mill. Euro) sowie ein Überschuss (1 Mill. Euro) erzielt. Weiter aufwärtsIn der neuen Saison soll es weiter aufwärtsgehen und Erlöse über insgesamt 150 Mill. Euro sollen erreicht werden, so Frankenbrach. Insbesondere für die wichtigste Einnahmequelle TV (54 Mill. Euro) erwartet der Manager weiteren Schub. So dürfte u. a. mehr Geld von der Uefa zu erwarten sein, weil die Eintracht sich dank des DFB-Pokalgewinns bereits für die Gruppenphase in der Europa League qualifiziert hat. Darüber hinaus sind auch die zugewiesenen Mittel aus den TV-Übertragungsrechten für die Bundesliga ein beachtlicher Brocken. Die DFL nahm für die vier Saisons ab 2017/18 die Rekordsumme von 4,64 Mrd. Euro ein.Sehr positiv mit steigender Tendenz entwickeln sich auch die Erlöse aus der Vermarktung, die in der zurückliegenden Saison bei fast 38 Mill. Euro lagen. Die Einnahmen aus dem Spielbetrieb stellten sich auf 20 Mill. Euro. Mehr Schwung kommt auch in den Transfermarkt, auf dem “Summen von jenseits 10 Mill. Euro” für die Eintracht kein Kunststück mehr sind, wie Frankenbach durchblicken ließ. Der Manager wollte sich nicht näher zu einem möglichen Abgang von Kroatiens Nationalspieler Ante Rebic äußern, der als Stürmer für die Eintracht beim Pokalsieg gegen die Bayern getroffen hatte und nun die Aufmerksamkeit internationaler Clubs erregt. Für ihn ist ein höherer zweistelliger Millionenbetrag als Ablöse im Gespräch. In der Gerüchteküche wird u. a. über einen Wechsel zum FC Bayern spekuliert, wo der bisherige Eintrachttrainer Niko Kovac unter Vertrag ist, oder alternativ über einen Wechsel ins Ausland.Das Sportbudget profitiert von der positiven Entwicklung. In Spielerwerte konnten in der abgelaufenen Saison rund 30 Mill. Euro investiert werden, eine Summe, die auch in der laufenden Spielzeit geplant ist. Die wirtschaftliche Stabilität erlaube es auch, in die infrastrukturelle Entwicklung zu investieren, so Frankenbach. Leuchtturmprojekt ist ein Neubau für Verwaltung und Profi-Mannschaft, der rund 30 Mill. bis 35 Mill. Euro kosten soll. Darüber hinaus budgetiert die Eintracht weitere rund 30 Mill. Euro für eine Erneuerung der Commerzbank-Arena im Hinblick auf deren digitale Infrastruktur. Ein Teil der Summe soll durch “Zusammenarbeit mit Partnern” aufgebracht werden, ein Teil müsse aber auch herkömmlich finanziert werden. Es gelte, die Attraktivität des Stadions zu erhalten.