IMP-INDEX - DER INDUSTRIEMETALLPREIS-INDEX

Eisenerz und Kupfer drücken Metallpreisindex

Kosten für Verarbeiter in Deutschland gesunken

Eisenerz und Kupfer drücken Metallpreisindex

Von Hubertus Bardt, Köln *)Im vergangenen Monat sind die internationalen Metallpreise deutlich gesunken. Damit wurden die Anstiege von Februar und März zumindest teilweise wieder ausgeglichen. Der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) ist zuletzt um 6 Zähler oder 2,1 % auf 278,5 Punkte zurückgegangen. Der Index beschreibt die Preisentwicklung der für die verarbeitende Industrie Deutschlands wichtigsten Metalle auf Euro-Basis. Der Anstieg des IMP-Index von 260,4 Punkten im Januar auf 287,8 im März ist mit der jüngsten Entwicklung zu einem Drittel wieder korrigiert worden.Der längerfristige Abwärtstrend der wichtigsten Metalle, der seit Februar 2011 beobachtet wird – damals stand das Preisbarometer bei 447,6 Punkten -, ist damit intakt. Der aktuelle Indexwert befindet sich nur knapp unter der Mitte des Abwärtstrichters, nachdem er vor der Korrektur Anfang des Jahres noch fast den unteren Rand berührte. “Ohne zwei” im PlusDie Entwicklung zweier Metallpreise erklärt im Wesentlichen die Korrektur des Indexniveaus im Mai. So ist allein der Rückgang des Eisenerzpreises um fast 10 % von 61 auf 55 Dollar für mehr als 60 % des Indexverlustes verantwortlich. Dennoch ist Eisenerz heute gut 30 % teurer als noch zum Jahreswechsel, als ein tiefgreifender Preisverfall seinen bisherigen Höhepunkt erreicht hatte. Ohne die Preiseinbußen bei Eisenerz und Kupfer (-3,7 %) wäre der Index im Mai sogar leicht angestiegen. Preisrückgänge zwischen gut 1 % und 2,5 % gab es bei Aluminium, Blei, Zinn und Nickel. Leicht gestiegen sind hingegen die Notierungen von Zink (0,7 %) sowie der Edelmetalle Gold (1,5 %) und Silber (3,6 %). Diese Veränderungen waren aber zu schwach, um einen deutlichen Einfluss auf den Index zu haben. Ruhe am DevisenmarktKeine wesentliche Rolle spielte aktuell der Devisenmarkt. Ohne die jüngsten Wechselkursveränderungen wäre der IMP-Index im Mai nicht um 2,1 %, sondern um 2,3 % gefallen und hätte damit um 0,7 Punkte schwächer notiert. Die industriellen Verbraucher von Metallen in Deutschland profitieren daher zurzeit etwa ebenso stark von Kostensenkungen wie die Wettbewerber im Dollarraum.—-*) Der Autor ist Geschäftsführer des IW Köln und Leiter des Wissenschaftsbereichs.