Eiskalte Traton-Aktionäre
Da war von Anfang an Sand im Getriebe: Der Börsengang von Traton bereitete dem Mutterkonzern Volkswagen schon in der Vorbereitung viel Mühe. Und das Debüt ist reichlich missraten: In einem freundlichen Markt gab der Kurs um 2 % nach. Für VW ist allerdings entscheidend, dass der Anfang gemacht ist: Investoren wollen Taten sehen, nachdem der Vorstand versprochen hat, sich aufs Kerngeschäft mit Pkw zu konzentrieren. Lkw und Busse passen nicht dazu. Zusätzlichen Druck machte sich die Konzernleitung, als sie Mitte März den ersten Versuch für ein Initial Public Offering (IPO) von Traton abbrach. Ein zweites Scheitern konnte und wollte man sich in Wolfsburg nicht leisten. Klar, dass Investoren diese schwierige Lage von VW eiskalt nutzten. So landete der Emissionspreis am unteren Ende der Spanne – nicht nur, weil US-amerikanische Investoren konjunktursensible Werte wie Lkw-Hersteller inzwischen mit Skepsis betrachten. Immerhin: Traton hat es geschafft. Das Management ist erleichtert – auch wenn das IPO eine viel kleinere Nummer geworden ist als erhofft.jh