Ekosem-Agrar legt IPO-Pläne auf Eis

Agrarholding wartet auf günstigere Bedingungen

Ekosem-Agrar legt IPO-Pläne auf Eis

nov-ost Berlin – Die mit der Ekoniva-Gruppe vor allem in Russland aktive deutsche Agrarholding Ekosem-Agrar hat ihre Pläne für einen Börsengang vorerst auf Eis gelegt. Das berichten russische Agenturen unter Verweis auf Angaben von Unternehmenschef Stefan Dürr. Den Meldungen zufolge wird die Entscheidung mit der politischen Situation und den westlichen Sanktionen begründet, die Auswirkungen auf das Investoreninteresse und damit auf die möglichen Erlöse aus einem IPO hätten. Allerdings werde man die Börsenpläne nicht ad acta legen, sondern günstigere Bedingungen abwarten.Ekosem-Agrar hatte Ende Juli über ein IPO als eine mögliche Finanzierungsoption und die damit verbundene Änderung ihrer Rechtsform in eine Aktiengesellschaft informiert. Zu den Planungen heißt es damals in einer Mitteilung: “Die Entscheidung zur Auswahl und Terminierung von Finanzierungsalternativen ist abhängig von den jeweiligen Bedingungen an den Finanzmärkten, den aktuellen Branchenentwicklungen, den Konditionen sowie strategischen Überlegungen.”Größter Gesellschafter von Ekosem-Agrar ist mit 43 % der Anteile Stefan Dürr. Die von der Holding kontrollierte Ekoniva-Gruppe ist nach eigenen Angaben mit einem Bestand von aktuell rund 110 000 Rindern (davon 52 000 Milchkühe) und einer durchschnittlichen Milchleistung von 1 365 Tonnen pro Tag der größte Milchproduzent Russlands. Die Gruppe verfügt über eine landwirtschaftliche Nutzfläche von rund 386 000 Hektar und zählt darüber hinaus zu den führenden russischen Saatgutherstellern.Mit Tochterunternehmen ist Ekoniva bislang in den Gebieten Kaluga, Kursk, Nowosibirsk, Woronesch, Orenburg, Rjasan und Tjumen aktiv. Geplant sind zudem weitere Milchviehanlagen im Gebiet Moskau und in den Teilrepubliken Baschkortostan und Altai.Für die erste Hälfte des laufenden Geschäftsjahres 2018 berichtet die Gruppe über einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 45 Mill. Euro, einen operativen Gewinn von 26,9 Mill. Euro und einen Nettogewinn von 1,8 Mill. Euro aus Umsätzen in Höhe von 96,6 Mill. Euro.