Elefantenhochzeit in der Rohstoffbranche rückt näher

Bergbaukonzern Xstrata stimmt Offerte von Glencore über 33 Mrd. Dollar zu

Elefantenhochzeit in der Rohstoffbranche rückt näher

wb Frankfurt – Die zweitgrößte Übernahme in der globalen Bergbaubaubranche zeichnet sich ab: Xstrata empfiehlt den Aktionären, die Offerte des weltgrößten Rohstoffhändlers Glencore anzunehmen. Es geht um ein Volumen von gut 33 Mrd. Dollar für den Anteil von 66 % an dem Bergbaukonzern, den der Schweizer Multi noch nicht hält. Bei Zustandekommen wäre es die größte Übernahme des Jahres. In der Branche war der Kauf der kanadischen Alcan durch Rio Tinto 2007 noch eine Nummer voluminöser.Noch aber ist der Deal nicht perfekt. Der zweitgrößte Xstrata-Aktionär Katar hat noch nicht mitgeteilt, wie er sich entscheidet. Der Staatsfonds ist das Zünglein an der Waage. Glencore hat ihre Absichten nicht nur mit einer erhöhten Umtauschrelation von 3,05 eigenen Aktien pro Xstrata-Titel versüßt, sondern trennt das Votum über die Transaktion auch von der Abstimmung über die Halteprämien, die Xstrata-Manager bekommen sollen.Nach Kritik an den generösen Bonusregeln für die Manager sollen nun die Anteilseigner den Zusammenschluss billigen können, ohne damit auch das Prämienpaket über immerhin 226 Mill. Dollar akzeptieren zu müssen, mit dem gut 70 Spitzenkräfte bei Xstrata gehalten werden sollen. Beide Punkte sollen in gesonderten Abstimmungen behandelt werden. 75 % der Xstrata-Aktionäre sind erforderlich, damit die Übernahme durchgeht, nur 50 % werden für die Boni benötigt. Dies soll die Chancen erhöhen, dass der Plan acht Monate nach Ankündigung auf den Abschluss zusteuert. Die Zustimmung zu den Halteprämien sei Voraussetzung dafür, dass Xstrata die Transaktion der Hauptversammlung empfehlen könne.Auch das Plazet der Wettbewerbshüter steht aus. Die Aktien reagierten am Montag unterschiedlich auf die Fortschritte im Übernahmepoker. Xstrata gingen um 2,3 % höher bei 980 Pence aus dem Handel, Glencore gaben gegen den festen Markttrend leicht nach.Glencore will den eigenen Chef und Hauptaktionär Ivan Glasenberg nach sechs Monaten an die Spitze des fusionierten Konglomerats setzen. Xstrata-Boss Mick Davis soll dann den Posten räumen.—– Nebenstehender Kommentar- Bericht Seite 9