Elektroautos dominieren ab 2030
Dieses Jahr beginnen die Hersteller erst, batterieelektrische und hybrid angetriebene Autos in größerer Stückzahl im Markt anzubieten. Ende der Dekade werden die alternativ angetriebenen Autos das globale Neuwagengeschäft bereits dominieren, während der Diesel nur noch auf einen winzigen Anteil kommt. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest die Boston Consulting Group in einer Studie zum Automarkt.scd Frankfurt – Die Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) erwartet in ihrer jüngsten Studie zum Automarkt, dass Fahrzeuge mit alternativen Antrieben schneller Verbreitung finden als noch vor wenigen Jahren angenommen. Schon Mitte des neuen Jahrzehnts werden batterieelektrische und hybrid angetriebene Autos demnach einen Absatzanteil von knapp einem Drittel erreichen. In der vorangegangenen Studie, die 2017 erstellt worden war, war BCG noch von einem Viertel ausgegangen. Für 2030 ordnet die Beratungsgesellschaft den alternativen Antrieben nun die Mehrheit der Neuzulassungen zu, nachdem vor drei Jahren noch lediglich eine Annäherung an die Hälfte der Verkäufe für möglich gehalten wurde. Dabei zählt BCG milde Hybride, bei denen der Elektromotor den Verbrennungsmotor nur unterstützt und kein vollelektrisches Fahren möglich ist, ebenso zu den alternativen Antrieben, wie die Plug-in-Hybride, die eine Kurzstrecke vollelektrisch fahren können, und die batterieelektrischen Autos. Dem Elektro-Segment der Plug-in-Hybride und batterieelektrischen Autos traut BCG mit 25 % Marktanteil 2030 rund fünf Prozentpunkte mehr zu als in der Studie zuvor. Fallende Batteriepreise helfenDer Studie zufolge sorgt eine ganze Reihe von Faktoren für eine schnellere Annahme der Elektrofahrzeuge durch die Kunden. Ein wesentlicher sind staatliche Verkaufsfördermaßnahmen, die für eine deutliche Absenkung der Gesamthaltekosten (Total Cost of Ownership, TCO) sorgen. Das gehe Hand in Hand mit einer strengeren Regulierung, die einen Ausbau der Produktion von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen bei den Herstellern forciere. Als einen wesentlichen Treiber sieht BCG den Batteriepreis. Dieser sei mit durchschnittlich 190 Dollar/kWh 2018 um rund 10 Dollar/kWh günstiger als 2017 von BCG prognostiziert. Je nach weiterem Verlauf sei früher oder später mit einer Kostenparität mit klassischen Verbrennern zu rechnen. Im Basisszenario rechnen die Autoren der Studie damit, dass der Batteriepreis bis 2025 auf 120 Dollar/kWh fällt und 2030 auf 100 Dollar/kWh. In diesem Szenario rechnet BCG bereits für 2022 mit einer Kostenparität und signifikanten Preisvorteilen zum Ende der Dekade. Dieser könnte sogar noch höher ausfallen, wenn die Erwartung der Analysten von BloombergNEF eintritt, die in ihrem Basisszenario bis 2030 sogar einen Absturz der Batteriepreise auf 62 Dollar/kWh prophezeien. Ab 2023 erwartet BCG, dass der Markt und nicht mehr staatliche Anreize die Verkäufe von E-Autos treiben werde. Bis dahin blieben staatliche und privatwirtschaftliche Anreize aber bedeutend, um das Momentum aufrechtzuerhalten. Die mit sinkenden Batteriepreisen und größeren Batterien einhergehenden höheren Reichweiten dürften dann aber die Kundenzufriedenheit steigern und dies führe zusammen mit den niedrigeren Preisen zu mehr Verkäufen. Bis Mitte der Dekade rechnen die Studienautoren mit 400 neuen Elektromodellen der Hersteller.