Elektroexport im Juni ganz ohne Schwung

ZVEI: Nur 0,4 Prozent Wachstum binnen Jahresfrist

Elektroexport im Juni ganz ohne Schwung

po Frankfurt – Die deutsche Elektroindustrie hat im Juni die sehr unterschiedlichen Entwicklungen in wichtigen Abnehmerländern deutlich zu spüren bekommen. Insgesamt lag der Ausfuhrwert mit 13,1 Mrd. Euro im Berichtsmonat nur um 0,4 % höher als vor Jahresfrist, berichtet der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI).”Es war der auf Jahressicht geringste Zuwachs seit acht Monaten”, so ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann. “Wie bei Produktion und Umsatz hat zuletzt auch die Dynamik im Exportgeschäft spürbar nachgelassen.”Deutlich stärker war in diesem Jahr bisher jedoch die Dynamik auf der Importseite. Die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Produkte nach Deutschland haben im Juni 5,6 % gegenüber Vorjahr auf 10,9 Mrd. Euro zugelegt.Im ersten Halbjahr 2014 beliefen sich die Branchenausfuhren nach ZVEI-Angaben auf 79,7 Mrd. Euro. Ihren entsprechenden 2013er-Wert übertrafen sie damit um 2,3 %. Die Einfuhren kamen in den ersten sechs Monaten auf 69,1 Mrd. Euro und lagen 5,3 % höher als vor einem Jahr.Nach wie vor hilft das Geschäft mit dem größten Einzelkunden China über Schwächen in einigen europäischen Nachbarstaaten und insbesondere in Russland sowie der Ukraine hinweg (siehe Grafik). Die Exporte in die Eurozone – die immer noch knapp ein Drittel aller deutschen Elektroausfuhren aufnimmt – gingen im Juni um 1,6 % auf 4,1 Mrd. Euro zurück.Russland nahm nur noch deutsche Elektrowaren für 0,3 Mrd. Euro auf, China importierte dagegen für 1,3 Mrd. Euro deutsche Elektrotechnik. “Im gesamten ersten Halbjahr 2014 gingen die meisten deutschen Elektroexporte nach China”, sagte Gontermann. “Das Land nahm Ausfuhren von 7 Mrd. Euro auf. Das sind 12,5 % bzw. 800 Mill. Euro mehr als vor einem Jahr.” Die USA lagen mit 6,4 Mrd. Euro nur noch auf Rang 2. Für Russland reichte es nicht mehr für die Top Ten.