Elektroexporte stagnieren im März

ZVEI: Minus bei den Ausfuhren in die USA wechselkursbedingt - Kein Anzeichen für Handelsstreit

Elektroexporte stagnieren im März

Nach einem neunjährigen Aufschwung und dem vierten Exportrekord in Folge registriert die Elektroindustrie eine deutliche Beruhigung der Konjunktur. Im März stagnierten die Branchenausfuhren auf dem Vorjahresniveau von 17,2 Mrd. Euro, ermittelte der Zentralverband Elektroindustrie (ZVEI). ge Berlin – Die in den vergangenen Jahren boomenden Exporte von Automatisierungstechnik, elektronischen Bauelementen, Energietechnik und anderen Elektrowaren sind im März zum Stillstand gekommen. Nach einem kräftigen Anstieg im Januar hatte das Wachstum im Februar spürbar nachgelassen. Im März kamen die Branchenausfuhren nun nicht über ihr Vorjahresniveau von 17,2 Mrd. Euro hinaus, listet Andreas Gontermann auf, Chefvolkswirt beim Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI). Insgesamt lagen die Exporte im ersten Quartal 2018 mit 50,6 Mrd. Euro nur noch um 4,3 % über dem Niveau der ersten drei Monate 2017, als das Wachstum noch um 11,7 % zugelegt hatte. Mit dieser Abschwächung der Konjunkturdynamik liege die Elektroindustrie im Umfeld anderer Branchen, tröstet der Verband.Umgekehrt stiegen die Einfuhren nach Deutschland im ersten Quartal nur noch um 2,8 %, nach noch 10,8 % in den ersten drei Monaten 2017. Wachstumstreiber bei den Exporten war unverändert China. Die Ausfuhren in die Volksrepublik stiegen von Januar bis März um 13,9 % im Vergleich zum Vorjahr auf 5,1 Mrd. Euro. Auf Position 2 lagen die USA, wobei die Exporte mit 4,2 Mrd. Euro um 2,8 % niedriger ausfielen als noch 2017. Gontermann führt dieses Minus auf den zuletzt deutlich stärkeren Dollar zurück. Im ersten Quartal dieses Jahres mussten für einen Euro im Schnitt 15 % mehr Dollar gezahlt werden als im ersten Vierteljahr 2017. Real gesehen bedeute ein Minus von “nur” 2,8 % damit noch eine Steigerung der Warenmenge, rechnet der Branchenexperte vor. Das Minus gebe damit keinen Hinweis auf einen eskalierenden Handelsstreit zwischen den USA und Deutschland.Insgesamt hält der ZVEI auch nach der Stagnation im März an seiner Prognose für 2018 fest. Danach soll die reale Produktion um etwa 3 % wachsen, wobei die Exporte etwas stärker zulegen und folglich erstmals die Schwelle von 200 Mrd. Euro überspringen sollten.Allein im März gingen die Elektroexporte in Industrieländer um 1,4 % gegenüber dem Vorjahr zurück auf 11,1 Mrd. Euro. Dagegen legten die Ausfuhren in Schwellenländer um 2,9 % auf 6,1 Mrd. Euro zu. Zuwächse gab es auch bei den Lieferungen in den Euroraum (um 2,9 % auf 5,3 Mrd. Euro), nach Europa insgesamt (0,8 % auf 10,8 Mrd. Euro) und nach Asien (um 3,6 % auf 4,0 Mrd. Euro). Die Ausfuhren nach Amerika sanken dagegen merklich um 7,6 % auf 2,0 Mrd. Euro. Etwa vier Fünftel der Ausfuhren auf den amerikanischen Kontinent gehen in die USA.Nach den bei weitem umsatzgrößten Exportländern China und USA kommt Frankreich, wohin in den ersten drei Monaten dieses Jahres mit 3,1 Mrd. Euro 3,4 % mehr ausgeführt wurden als vor Jahresfrist. Die Ausfuhren in die Niederlande legten um 13,0 % zu auf 2,6 Mrd. Euro, womit in das Nachbarland inzwischen genauso viele Elektrowaren exportiert werden wie nach Großbritannien.