Elektroindustrie-Exporte schrumpfen im Dezember

Wachstumsstarkes Jahr endet schwach - Großbritannien fällt zurück - China bleibt Nummer 1

Elektroindustrie-Exporte schrumpfen im Dezember

scd Frankfurt – Die deutsche Elektroindustrie hat das insgesamt wachstumsstarke Jahr 2018 schwach abgeschlossen. Im Dezember schrumpften die Ausfuhren um 0,3 % auf 15,8 Mrd. Dollar. Für die erfolgsverwöhnte Branche war es der erste Rückgang seit Juli 2016. Zwar hat sich das Ausfuhrwachstum im Gesamtjahr 2018 verglichen mit dem Vorjahr auf 5,0 % mehr als halbiert. 2017 war mit einem prozentual zweistelligen Plus allerdings auch das wachstumsstärkste Jahr seit 2010. Im vorvergangenen Jahr hatten die Exporte im Gesamtjahr lediglich um etwas mehr als 4 % zugelegt. Weil die Einfuhren 2018 etwas weniger stark anzogen als die Ausfuhren, kletterte der Exportüberschuss der Elektroindus-trie um weitere gut 2 Mrd. auf 20,8 Mrd. Euro.Mit Abstand wichtigster Handelspartner der Branche bleibt im mittlerweile dritten Jahr in Serie China. Die Ausfuhren legten im Gesamtjahr um ein Zehntel auf rund 21 Mrd. Euro zu. Wegen der weiterhin deutlich umfangreicheren Importe aus dem Reich der Mitte verharrte das Handelsbilanzdefizit derweil bei 30,5 Mrd. Euro etwa auf dem Niveau von 2017. Auch die Relationen der Branche mit dem zweitgrößten Handelspartner USA blieben etwa auf Vorjahresniveau. Die Exporte zogen um 4,3 % auf 17,8 Mrd. Euro an, wobei der Handelsbilanzüberschuss bei ebenfalls steigenden Importen erneut 5,8 Mrd. Euro betrug.Während im Gesamtjahr abgesehen von Großbritannien alle wichtigen Handelspartner der deutschen Elektroindustrie mehr Umsatz gebracht haben (siehe Grafik), galt dies im letzten Monat des Jahres nur für die USA (+10,7 %) und Tschechien (+6,3 %). In Großbritannien wirft der Brexit derweil seine Schatten voraus. In das Vereinigte Königreich wurde 2018 erstmals seit dem Krisenjahr 2009 weniger ausgeführt als im Jahr zuvor. In der Rangliste der größten Abnehmer fiel das Land hinter die Niederlande von Platz 4 auf Platz 5 zurück, wobei neben der Brexit-Unsicherheit auch die Abwertung des Pfunds negativ auf die Exporte gewirkt haben dürfte.In den vorangegangenen Jahren hatte Großbritannien für die deutschen Branchenvertreter noch kräftig an Bedeutung gewonnen. 2015 und 2017 waren die Ausfuhren auf die Insel jeweils um fast ein Zehntel gestiegen. Im Schnitt betrug das Wachstum in den Jahren 2010 bis 2017 gut 5 %.