Elektroindustrie exportiert wieder mehr
br Frankfurt – Trotz des anhaltenden Handelskonflikts und einer sich eintrübenden Konjunktur haben die Exporte der deutschen Elektroindustrie im Juli wieder angezogen. Mit 18,1 Mrd. Euro übertrafen sie ihr Vorjahresniveau um 6,3 %. Das teilte der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) mit.Der Anstieg folge jedoch einem Rückgang von 5 % im Vormonat und solle deshalb nicht überbewertet werden, erklärte ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann und stellte fest: “Solch eine positive Entwicklung gab es bei Auftragseingang, Produktion und Umsatz zuletzt nicht.” In den ersten sieben Monaten dieses Jahres haben sich die aggregierten Branchenausfuhren um 3,9 % gegenüber dem Vorjahr auf 125,1 Mrd. Euro erhöht. Besonders stark entwickeln sich die Elektroexporte nach China. Mit einem Anstieg der Lieferungen um 9,8 % auf 2,0 Mrd. Euro “haben die monatlichen Exporte in ein einzelnes Land zum ersten Mal überhaupt die Zwei-Milliarden-Euro-Marke überschritten”, stellte Gontermann fest.Die Elektroexporte in Industrieländer stiegen mehrheitlich. Sie beliefen sich im Juli auf 11,4 Mrd. Euro, womit sie um 4,7 % höher ausfielen als im Vorjahr. Den stärksten Zuwachs gab es im Geschäft mit den USA (+20,1 % auf 1,8 Mrd. Euro). Auch die Ausfuhren nach Belgien und Dänemark legten im zweistelligen Bereich zu. Rückläufig waren dagegen die Lieferungen nach Schweden (-15,7 %) und – womöglich wegen des näher rückenden Brexits – Großbritannien (-13,2 %). Im ersten Halbjahr zogen die Branchenausfuhren in die Industrieländer um 3,6 % gegenüber dem Vorjahr auf 80,8 Mrd. Euro an. Ein ähnliches Bild zeigt der Export in Schwellenländer: Hier sind die Exporte im Juli um 8,9 % gegenüber Vorjahr auf 6,7 Mrd. Euro gewachsen. Besonders stark legten die Ausfuhren in die Vereinigten Arabischen Emirate (+43,9 %) zu. Rückgänge gab es im Geschäft mit Indien (-9,3 %) und der Türkei (-1,6 %).Die Importe elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland legten mit einem Plus von 1,0 % auf 15,5 Mrd. Euro im Juli zwar deutlich langsamer zu als die Exporte. Von Januar bis Juli lagen sie mit 111,7 Mrd. Euro allerdings um 4,1 % höher als vor einem Jahr und wiesen damit eine leicht stärkere Zuwachsrate als die Exporte auf.