Elektroindustrie kappt Prognose für 2019
br Frankfurt – Der deutschen Elektroindustrie stehen nach Ansicht des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) schwere Zeiten bevor. Nach schwachen Zahlen im August hat der Verband nun seine Prognose für das Gesamtjahr deutlich gekappt. Man gehe aufgrund der unsicheren Lage, des anhaltenden Handelskriegs zwischen den USA und China und einer sich abkühlenden Weltwirtschaft davon aus, “dass die Produktion der heimischen Elektroindustrie auch im Gesamtjahr 2019 in ähnlicher Größenordnung rückläufig sein wird, wie in den ersten acht Monaten”, sagte der Chefvolkswirt des Branchenverbandes ZVEI, Andreas Gontermann.In der Zeit von Januar bis August war die Produktion um 4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken. Bislang war der ZVEI von einem Zuwachs von 1 % für das Gesamtjahr ausgegangen. Die Interessenverbände der Auto-, Chemie- und Maschinenbaubranche hatten ihre Ziele für 2019 bereits zuvor reduziert. Nach gestiegenen Auftragseingängen im Juli sind diese im August um 6,7 % gegenüber dem Vorjahresmonat zurückgegangen. Wie der ZVEI mitteilte, gaben die Inlandsbestellungen im August um 9,6 % nach, die Auslandsbestellungen um 4,5 %. Im Juli hatten besonders die Auslandsandsaufträge noch überraschend zugelegt. Im Zeitraum von Januar bis August lagen die Auftragseingänge in Summe um 1,6 % unter Vorjahr. Dabei orderten inländische Kunden 1,1 % und ausländische 2,1 % weniger.Pessimistisch blickt die Branche sowohl auf die aktuelle, als auch auf die zukünftige Lage. “Die Beurteilung der aktuellen Lage wie auch die allgemeinen Geschäftserwartungen fielen erneut schlechter aus als im Vormonat. Letztere gaben dabei besonders stark nach”, kommentiere Gontermann die jüngsten Erhebungen. Das Geschäftsklima der Elektroindustrie lag im September den dritten Monat in Folge unterhalb der Nulllinie bei – 12, was die Erwartung eines Produktionsrückgangs signalisiert. Umsätze rückläufigDie preisbereinigte Produktion der heimischen Elektrobranche hat sich im August um 8,2 % gegenüber Vorjahr spürbar verringert. Die Umsätze der deutschen Elektroindustrie beliefen sich im August auf 15,4 Mrd. Euro – ein Minus von 3,9 % gegenüber Vorjahr. Sowohl die Inlandserlöse (-5,5 %), als auch die Auslandserlöse (-2,7 %) gingen zurück. Kumuliert von Januar bis August beliefen sich die Branchenerlöse auf 125,6 Mrd. Euro. Das waren 0,8 % weniger als im Vorjahr. Sowohl der Inlandsumsatz (-1,1 %) als auch der Auslandsumsatz (-0,5 %) nahmen dabei leicht ab.