Elektroindustrie macht Fachkräftemangel zu schaffen

Deutsche Branche setzt dennoch mehr um

Elektroindustrie macht Fachkräftemangel zu schaffen

lis Frankfurt – Die deutsche Elektroindustrie ist im laufenden Jahr zwar auf Rekordkurs, fürchtet aber die Folgen des anhaltenden Fachkräftemangels. Dieser sei “das größte aktuelle Expansionshemmnis”, betonte der Vorsitzende der Geschäftsführung des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektroindustrie (ZVEI), Klaus Mittelbach, in Frankfurt. Es fehlten Ingenieure und Fachkräfte aus dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich. ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann wies darauf hin, dass das aktuelle Wachstum schon über dem Produktionspotenzial liege. Für ein nachhaltiges Wachstum mangele es bereits an Fachkräften. “Wenn es den Fachkräftemangel nicht gäbe, könnten wir stärker wachsen.”Gontermann verwies darauf, dass der deutschen Industrie insgesamt rund 450 000 Fachkräfte aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (sogenannte MINT-Fächer) fehlen. Die Elektroindustrie sei eine besonders “MINT-intensive” Branche, so dass sie für mehr als 10 % dieses Mangels stehe. Pro 1 000 Beschäftigte lassen sich 376 Mitarbeiter dem MINT-Bereich zuordnen. Den Mangel zu beheben sei eine gemeinsame Aufgabe von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, betonte Mittelbach. Weil dies aber Zeit in Anspruch nehme, müssen in einem ersten Schritt “unsere Belegschaften fit gemacht werden”.2017 hatte die Elektro-Branche nach einigen Jahren der Seitwärtsbewegung ein Plus bei Umsatz und Beschäftigtenzahlen verbucht. Die Erlöse stiegen auf 190 Mrd. Euro, nach 179 Mrd. Euro im Vorjahr. Besonders stark zeigte sich wieder der Export. Zwei Drittel der Ausfuhren gingen nach Europa, die größten Einzelmärkte blieben China und USA mit einem Anteil von jeweils rund 9 %. Die Elektroindustrie hatte in Deutschland 2017 rund 868 000 Beschäftigte nach 847 000 im Vorjahr. Für 2018 wird ein Umsatz von rund 196 Mrd. Euro erwartet.