Erneuerbare Energien

Encavis bekräftigt Ziele für 2023 und 2027

Gesunkene Strompreise und ungünstigere Wetterbedingungen bremsen den Wind- und Solarparkbetreiber Encavis in diesem Jahr. Der Grünstromproduzent bekräftigt aber seinen Plan, bis 2027 beschleunigt zu wachsen.

Encavis bekräftigt Ziele für 2023 und 2027

Encavis bekräftigt Ziele für 2023 und 2027

Rückgang der Strompreise und ungünstige Wetterbedingungen bremsen

ste Hamburg

Der Wind- und Solarparkbetreiber Encavis steuert infolge gesunkener Strompreise und ungünstigerer Wetterbedingungen 2023 auf einen Ergebnisrückgang zu, sieht sich aber auf Wachstumskurs und bekräftigt neben den Vorgaben für das laufende Jahr die Mittelfristziele bis 2027. Trotz eines meteorologisch schwächeren ersten Halbjahres 2023 habe man das Produktionsvolumen in den ersten neun Monaten gesteigert. Der Anstieg von 2.590 Gigawattstunden (GWh) auf rund 2.638 GWh resultiert nach Angaben des Hamburger MDax-Unternehmens aus den im vergangenen Jahr erworbenen und neu ans Netz angeschlossenen Wind- und Solarparks.

Asset Management unter Plan

Im Neunmonatsvergleich liege man mit auf 356 (i.V. 354,8) Mill. Euro gestiegenen Erlösen auf Planniveau, so Encavis. Der Analystenkonsens von 354,2 Mill. Euro wurde leicht übertroffen. Verglichen mit dem meteorologisch starken Vorjahreszeitraum, der zudem durch sehr hohe Strompreise infolge des Ukraine-Kriegs geprägt war, seien die Stromumsätze zurückgegangen. Dieser Rückgang sei durch neu erworbene bzw. neu am Netz angeschlossene Wind- und Solarparks sowie die Umsätze der erstmals voll konsolidierten Stern Energy, Partner für die Bereiche Operation and Management, überkompensiert worden. Die Umsätze des Segments Asset Management lagen hingegen infolge von Verschiebungen von Projekten ins vierte Quartal unter den Erwartungen.

Encavis-Vorstandschef Christoph Husmann hob hervor, dass bis Ende September bereits rund die Hälfte der für 2023 geplanten zu akquirierenden Erzeugungskapazitäten von 600 Megawatt (MW) erworben worden seien – ein Rekord. Dabei könne man heute Projekte mit deutlich verbesserten Renditen als in den Vorjahren akquirieren. Die derzeit am Markt ansteigenden Zinsen für die Finanzierung der neuen Parks würden durch die erhöhten Renditen überkompensiert.

Die preisbedingte Minderung des Nettoumsatzes um 26 Mill. Euro drückte das operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda), das in den ersten neun Monaten 2023 bei 246,1 (271,3) Mill. Euro landete. Markterwartungen waren von gut 243 Mill. Euro ausgegangen. Die erstmalige Berücksichtigung des Stern-Energy-Dienstleistungsgeschäfts habe zu einem Rückgang der Ebitda-Marge im Konzern auf 69% geführt. In den Segmenten Solarparks und Windparks lägen die operativen Ebitda-Margen weiter bei 75%. Im Gesamtjahr erwartet Encavis weiter einen auf gut 460 (487,3) Mill. Euro sinkenden Umsatz sowie ein operatives Ebitda über 310 (350) Mill. Euro mit einem operativen Cashflow von 280 (327,2) Mill. Euro.

Der Grünstromproduzent bekräftigte auch die im März avisierte Wachstumsbeschleunigung bis 2027. Die Strategie sieht den Ausbau der Erzeugungskapazität auf 8 Gigawatt (GW) von aktuell 2,7 GW vor. Davon sollen 5,8 GW ans Netz angeschlossen sein. Angestrebt wird ein Umsatz von rund 800 Mill. Euro sowie ein operatives Ebitda von 520 Mill. Euro mit einem operativen Cashflow von 450 Mill. Euro.

Wende 2024 erwartet

Die Encavis-Aktie, 2023 bislang um rund 24% gesunken, lag am Mittwoch bei 14 Euro. Das Analysehaus Warburg Research, das bei einem Kursziel von 20,80 Euro unverändert zum Kauf des Papiers rät, erklärte, 2024 sei mit einer Rückkehr zu Wachstum bei Umsatz und Margengenerierung zu rechnen. Auch Berenberg bekräftigte mit Blick auf eine historisch günstige Bewertung und in Erwartung des strukturellen Wachstums die Kaufempfehlung für Encavis. Die Privatbank senkte das Kursziel mit Verweis auf die gestiegenen Zinsen von 26 auf 22 Euro.

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