Der italienische Energieversorger Enel will den Ausbau seiner Energieproduktion aus erneuerbaren Energiequellen beschleunigen. Die Kapazität von 49 Gigawatt soll bis 2030 auf 145 GW verdreifacht werden, sagte Salvatore Bernabei, neuer CEO der Tochter Enel Green Power. Trotz Coronakrise hat das Unternehmen im vergangenen Jahr 3,1 GW neue Kapazitäten errichtet, davon 2,3 GW Windenergie und 803 GW Sonnenenergie. „Wir haben unsere Position als weltweit größter privater Erzeuger von erneuerbarer Energie konsolidiert“, sagt Bernabei. Der größte Teil des Kapazitätszuwachses wurde mit 1,4 GW in Nordamerika errichtet.

Enel Green Power will auf organisches Wachstum setzen. Größere Übernahmen seien nicht geplant. Den Machtwechsel in den USA beurteilt Bernabei positiv, obwohl die Kapazitäten auch unter Präsident Donald Trump ausgebaut worden seien. „Biden wird helfen“, glaubt Bernabei in Bezug auf den neuen Präsidenten. Dass die USA wieder dem Pariser Klimaschutzabkommen beigetreten sind, beurteilt er positiv.

Beim Ausbau der Kapazitäten in den kommenden Jahren will Enel Green Power neben den USA vor allem auf Chile und Brasilien und in Europa auf Spanien und Rumänien setzen. Auch Frankreich und Deutschland habe man im Blick. Kurzfristig sei aber nichts geplant. Impulse könnten auch aus dem Europäischen Wiederaufbauprogramm kommen. Bernabei kritisierte extrem lange Genehmigungsverfahren in Italien. Dadurch verzögerten sich viele Projekte oder kämen gar nicht zustande. Auch in Asien, vor allem in Indien, sowie in Afrika, speziell in Südafrika, sieht der Manager gute Wachstumschancen. Um Blackouts zu verhindern, seien auch konventionelle Kraftwerke nötig. Dabei seien Kohle- durch Gaskraftwerke zu ersetzen, ergänzt Bernabei