Enel will Ökostrom-Tochter ganz übernehmen

Italiener schrauben Finanzziele zurück

Enel will Ökostrom-Tochter ganz übernehmen

tkb Mailand – Italiens größter Energieversorger Enel wird das Geschäft mit erneuerbaren Energien wieder voll in den Konzern eingliedern. Die Ökostromtochter Enel Green Power (EGP) wird im kommenden Jahr von der Börse genommen werden. EGP-Aktionären werden für jede Green-Power-Aktie 0,486 Enel-Anteile aus einer neuen Emission angeboten, ließ Unternehmenschef Francesco Starace am Mittwoch vor Investoren in London wissen. Eine für 11. Januar 2016 einberufene außerordentliche Hauptversammlung soll den Deal absegnen. Durch die Fusion mit EGP wird der Staat seine Beteiligung bei Enel von derzeit 25,8 % auf 23,8 % verringern. Die Enel-Kurse haben ebenso wie EGP negativ auf die neuerliche Eingliederung reagiert: Enel-Papiere sowie Anteilscheine von Enel Green Power gaben jeweils um rund 3 % nach.Ausschlaggebend für die Enel-Kursverluste waren auch die im revidierten Geschäftsplan 2016 bis 2019 nach unten korrigierten Erträge. Danach soll der Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) 2016 statt der vorgesehenen 15 Mrd. nur 14,7 Mrd. und 2017 statt 15,6 Mrd. nur 15,5 Mrd. Euro ausmachen. Der Nettogewinn von erwartet 3 Mrd. Euro 2015 soll 2016 wie geplant auf 3,4 Mrd. Euro zunehmen. In den kommenden vier Jahren sollen 1,8 Mrd. Euro Kosten eingespart und Assets für 6 Mrd. (statt 5 Mrd. Euro) verkauft werden. Die geplante Mindestdividende von 16 Cent im laufenden und 18 Cent im kommenden Jahr bleibt unverändert.Enel Green Power soll laut Konzernchef Starace zum Wachstumsmotor des Energiekonzerns werden. Starace war, bevor er im Frühjahr 2014 zum Enel CEO avancierte, Chef von Enel Green Power und hatte diese im Jahr 2010 an die Börse gebracht. Enel hält noch 70 % an der Ökostromtochter. Über 50 % der bis 2019 geplanten 17 Mrd. Euro Investitionen sollen in erneuerbare Energien investiert werden.