Energiewende droht zu erlahmen

Börsen-Zeitung, 10.8.2019 cru Frankfurt - Die Energiewende tritt auf der Stelle. Während der Windkraft-Ausbau in Deutschland wegen mangelnder Flächen nahezu erlahmt, konnten nach Angaben der Bundesnetzagentur im ersten Quartal knapp 3,3 Mrd....

Energiewende droht zu erlahmen

cru Frankfurt – Die Energiewende tritt auf der Stelle. Während der Windkraft-Ausbau in Deutschland wegen mangelnder Flächen nahezu erlahmt, konnten nach Angaben der Bundesnetzagentur im ersten Quartal knapp 3,3 Mrd. Kilowattstunden Ökostrom wegen Überlastung der Stromnetze nicht eingespeist werden. Damit seien rund 364 Mill. Euro an Ausgleichszahlungen fällig geworden – rund 50 % mehr als im Vorjahreszeitraum.Gleichzeitig teilte die Bundesnetzagentur mit, man habe bei einer Ausschreibung für nur 209 Megawatt Zuschläge erteilt – und damit für weniger als ein Drittel der ausgeschriebenen Menge von 650 Megawatt. Laut Maschinenbauverband VDMA Power Systems ist dies ist nun die vierte Unterzeichnung der Ausschreibungen für Windenergie an Land in Folge. “Die Energiewende scheint regelrecht gelähmt”, sagte VDMA-Geschäftsführer Matthias Zelinger. Inzwischen rechne schon niemand mehr mit Wettbewerb, weshalb dieses Mal fast alle Gebote mit dem Höchstwert abgegeben wurden. Das Wettbewerbsniveau sei damit “erneut deutlich gesunken”. Der Zuschlagsanteil an der möglichen Menge sank von 68 % bei einer Ausschreibung im Februar über 42 % im Mai auf jetzt noch 32 %.