Eni machen gesunkene Ölpreise zu schaffen
tkb Mailand – Sinkende Ölpreise haben den italienischen Ölkonzern Eni im ersten Quartal 2015 unter Druck gesetzt. Der Nettogewinn sank gegenüber der Vergleichszeit des Vorjahres 2014 um 46 % auf 704 Mill. Euro. Auch ging die Profitabilität in der wichtigsten Sparte Öl- und Gasförderung zurück, während in anderen Gebieten wie im Raffineriegeschäft wieder schwarze Zahlen geschrieben wurden. Analysten hatten mit einem Gewinnrückgang von über 50 % gerechnet. Das operative Ergebnis fiel im Jahresvergleich um 55 % auf 1,46 Mrd. Euro. Der Umsatz sank um 18,5 % auf 23,8 Mrd. Euro.Im vierten Quartal 2014 war Eni tief ins Minus gerutscht und hatte wegen Wertberichtigungen und anderen Belastungen einen Verlust von 2,3 Mrd. Euro verbucht. Positiv ist jetzt die gegenüber dem Vorjahr erhöhte Erdölproduktion von täglich 1,697 Mill. Fass Öl- und Gasäquivalent pro Tag (+ 7,2 %). Analysten von HBSC werten auch die im Dreijahresplan vorgesehene Drosselung der Investitionen als positiv und rechnen mit weiteren Rückgängen. Sie haben kürzlich das Kursziel für Eni von 13,40 auf 17,00 Euro je Aktie angehoben, die Einstufung aber auf “Halten” belassen.Eni erwartet für das laufende Jahr eine moderat stärkere Weltwirtschaft, schließt aber weitere Risiken nicht aus. Dazu zählen unter anderem die Unsicherheit der Erholung in der Eurozone, die verlangsamte Wirtschaftsdynamik in China sowie die politische und wirtschaftliche Verunsicherung in Libyen.Der seit einem Jahr amtierende Eni-Chef Claudio Descalzi erklärte, dass die Quartalsergebnisse dem kürzlich präsentierten Dreijahresplan entsprächen. Er bestätigte die im Gang befindliche Produktionserholung. Diese soll je 3,5 % in den kommenden drei Jahren ausmachen. Schließlich hätten sich auch die Umstrukturierung der Tochter Saipem und die bei dem Anlagenbauer im Gang befindliche Erholung positiv ausgewirkt.Die Eni-Kurse gaben am Mittwoch leicht auf 17,90 Euro nach. Die jüngsten Bohrerfolge in Mosambik haben die Produktionsaussichten verbessert. Eni gab am Mittwoch auch die Aufnahme der Produktion im Erdölfeld Cinguvu in Angola bekannt.