Eon-Chef lässt sich nicht beirren
ak Düsseldorf – Eon-Chef Johannes Teyssen will die Aufspaltung seines Konzerns trotz der drohenden Haftungsverlängerung für die Atomkraftwerke vorantreiben. “Ich werde diesen Prozess zu einem erfolgreichen Ende führen – koste es, was es wolle”, fand der Vorstandschef des größten deutschen Energieversorgers vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf klare Worte. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel will, dass Eon noch viele Jahre nach der Abspaltung seiner konventionellen Energieerzeugung samt der Atomkraftwerke (AKW) in eine neue Gesellschaft für zusätzliche Kosten beim Abriss oder der Müllentsorgung geradestehen soll. Bisher beträgt die Haftungszeit fünf Jahre. Die Pläne für das Gesetzesvorhaben haben in den vergangenen Tagen für Wirbel gesorgt.Mehrere Studien in jüngster Zeit haben Zweifel daran gehegt, ob die Atomrückstellungen der deutschen Versorger für den Rückbau ausreichen. Eon hat dafür 16,6 Mrd. Euro auf die hohe Kante gelegt. Teyssen erläuterte, die drei AKW, die Eon in Deutschland noch betreibe, machten mit 4 000 Megawatt nur 8 % der Kraftwerksleistung in der künftigen Gesellschaft Uniper aus. “Aus ökonomischer Sicht ist das ein Detail. Und ich werde mich nicht von Details irritieren lassen”, verkündete der Eon-Chef. Die grundsätzliche Strategie der Aufteilung sei nach wie vor richtig.Gleichwohl kritisierte Teyssen das Gesetzesvorhaben. “Ein solches Sondergesetz gibt es für kein anderes Risiko in diesem Land – nicht für Banken und nicht für Chemiewerke.” Ob Eon, sollte das Gesetz kommen, Klage erheben würde, ließ er offen. Grundsätzlich begrüßte Teyssen den von der Bundesregierung geplanten Einsatz einer Atomkommission, die mit den Themen rund um den Atomausstieg befasst sein soll. “Wir müssen das Thema mal zu Ende bringen.”