Eon hält Kurs auf die im August angehobenen Finanzziele für das Jahr 2021. Der Energieversorger und Netzbetreiber meldete für die ersten neun Monate ein Umsatzwachstum von 11% und eine deutlich überproportionale Ergebnisverbesserung. Der bereinigte Konzerngewinn verdoppelte sich sogar auf fast 2,2 Mrd. Euro.

Alle Geschäfte trugen zu dem Anstieg bei. Doch während die regulierten Netzaktivitäten keine großen Sprünge machten, verbuchten die Kundenlösungen sowie das Nichtkerngeschäft erhebliche Ergebniszuwächse. Zwischen Januar und September gelang bei den Kundenlösungen eine Verbesserung des bereinigten Ebit um mehr als 500 Mill. auf rund 900 Mill. Euro. Das lag zu einem großen Teil am britischen Vertriebsgeschäft, das lange Zeit ein Sorgenkind des Konzerns und im Vorjahreszeitraum noch defizitär gewesen war. In diesem Jahr lieferte es bislang einen operativen Ergebnisbeitrag von 209 Mill. Euro.

Doch auch im deutschen Kernmarkt verdiente Eon mehr, was auf die kühlere Witterung und jetzt wieder erhöhte Absatzmengen zurückzuführen sei, wie der Konzern in der Quartalsmitteilung erläuterte. Hier zog das Ergebnis um gut ein Drittel auf 410 Mill. Euro an.

Im Nichtkerngeschäft zeigte Eon fast eine Verdreifachung des bereinigten Ebit. Grund war die Einigung der Bundesregierung mit den Betreibern der deutschen Kernkraftwerke über Entschädigungszahlungen aus dem Frühjahr. Die daraus fließenden Millionen – insgesamt rechnet Eon für 2021 nach früheren Angaben mit rund 600 Mill. Euro operativem Ergebnis mehr – waren der Hauptgrund für die Erhöhung der Prognose vor drei Monaten.

Die wirtschaftliche Nettoverschuldung hat Eon in den ersten neun Monaten um knapp 10% auf 37,2 Mrd. Euro zurückgefahren. Größter Einflussfaktor waren die deutlich gesunkenen Pensionsverpflichtungen in der Bilanz, da Eon jetzt mit höheren Rechnungszinsen kalkuliert.

Die Eon-Zahlen zogen am Mittwoch vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit auf sich. Analysten zeigten sich zufrieden mit der Geschäftsentwicklung, der Eon-Kurs bewegte sich mit einem Plus von 1,3% im oberen Dax-Drittel. Mit weit größerer Spannung erwartet der Finanzmarkt den Kapitalmarkttag des Energiekonzerns am 23. November. Ein halbes Jahr nach seinem Amtsantritt als neuer Vorstandsvorsitzender will Leonhard Birnbaum dann seine Strategie für die Zukunft des Unternehmens präsentieren.