Eon-Umbau in heißer Phase - Spin-off ab August möglich

Konzern will anfangs 53,35 Prozent von Uniper abgeben - Aktionäre am Zug

Eon-Umbau in heißer Phase - Spin-off ab August möglich

ahe Düsseldorf – Mit der Veröffentlichung des Abspaltungsberichts ist der Spin-off bei Eon – eine der größten Unternehmenstransaktionen aktuell in Europa – in die heiße Phase gegangen. Der Energieversorger kündigte an, sich zunächst von 53,35 % seiner Kraftwerksgesellschaft Uniper zu trennen. Die übrigen Anteile will der Konzern mindestens bis Anfang 2018 halten, sie aber mittelfristig ebenfalls ganz in neue Hände geben. Mit dem Spin-off seien für beide Unternehmen bessere Zukunftsperspektiven als in der alten Struktur verbunden, betonte Vorstandschef Johannes Teyssen auf einem Kapitalmarkttag in London.Die Aktionäre von Eon erhalten für je zehn ihrer Aktien eine Uniper-Aktie. Die Kraftwerksgesellschaft wird ihr Grundkapital erhöhen. Wirksam wird die Abspaltung mit der Eintragung in das Handelsregister in Düsseldorf, die laut Bericht voraussichtlich im August erfolgen wird. Klagen könnten diesen Schritt allerdings noch verzögern. Denn rechtlich ist der Spin-off noch nicht in trockenen Tüchern: Am 8. Juni müssen auf der Hauptversammlung noch mindestens 75 % der Aktionäre grünes Licht geben.Deutschlands größter Energiekonzern will sich künftig auf das Netz- und Vertriebsgeschäft und die erneuerbaren Energien konzentrieren. Teyssen sprach von “wachsenden Zukunftsmärkten mit stabilen Ertragsaussichten”. Der neue mittelfristige Finanzrahmen, den sich der Dax-Konzern aus Essen dabei gesetzt hat, sieht ein Investment-Grade-Rating, ein zumindest stabiles operatives Ergebnis und eine Ausschüttungsquote von 40 bis 60 % des nachhaltigen Nettogewinns vor. Eon will sich als Dividendentitel am Markt präsentieren.Uniper-Chef Klaus Schäfer kündigte für 2016 ebenfalls eine Ausschüttung an, hielt sich ansonsten aber mit Prognosen zurück. Schäfer will den Fokus zunächst auf weitere Kostenprogramme legen, von denen auch Arbeitsplätze und Investitionen betroffen sind. Außerdem sollen in den nächsten Jahren noch Unternehmensteile im Wert von mindestens 2 Mrd. Euro verkauft werden.Ob der Atomausstieg zu weiteren Belastungen bei Eon führt, könnte sich heute entscheiden: Dann will die Atomkommission ihren Abschlussbericht veröffentlichen.—– Nebenstehender Kommentar- Schwerpunkt Seite 11