Epigenomics muss erneut um Kapital betteln
ge Berlin – Nahezu halbiert hat sich gestern der Wert des Biotech-Unternehmens Epigenomics, nachdem die Berliner mitgeteilt hatten, dass die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA zusätzliche Daten für eine Genehmigung des Bluttests zur Früherkennung von Darmkrebs verlangt. Damit werde eine weitere Studie notwendig, was nach bisherigen Erfahrungen wohl einen Zeitverzug bis zur Zulassung von Epiprocolon von anderthalb Jahren bedeutet, heißt es bei Epigenomics.Dies dürfte eine erneute Kapitalerhöhung nötig machen, ist der Biotech-Wert bis dato doch nur bis zur zweiten Hälfte 2016 durchfinanziert. Nach bisheriger Planung sollten erste nennenswerte Umsätze mit dem Bluttest im Herbst nächsten Jahres die Finanzen stabilisieren.Das Forschungsunternehmen Epigenomics, das bislang keine merklichen Umsätze vorweisen kann, verbrennt gut 10 Mill. Euro jährlich. Ein Zeitverzug von knapp 18 Monaten erfordert demnach einen zusätzlichen Kapitalbedarf von reichlich 15 Mill. Euro – eine sportliche Summe bei einer Marktkapitalisierung, die gestern auf unter 50 Mill. Euro zusammengebrochen war. 2015 pendelte der Aktienkurs relativ stabil um gut 5 Euro – bis er am Donnerstag auf 2,70 Euro abschmierte.Die FDA vermisst bei der jüngsten Studie den Beweis, dass mit einem reinen Bluttest mehr Bürger an einer Vorsorgemaßnahme gegen Darmkrebs teilnehmen als bisher. Darmkrebs ist die zweithäufigste Todesursache durch Krebs in den USA. Vorstandschef Thomas Taapken zeigte sich enttäuscht von der US-Entscheidung. Das Unternehmen wolle aber “alle Anstrengungen unternehmen, um die offenen Fragen schnellstmöglich zu beantworten”.