EQS profitiert von verstärkter Kommunikation der Firmen
jh München
EQS, der börsennotierte Dienstleister für Unternehmenskommunikation für Finanzmärkte, ist wegen der gestiegenen Nachfrage in der Coronakrise kräftig gewachsen. Nach vorläufigen Zahlen steigerte das Münchner Unternehmen im vergangenen Jahr den Umsatz um 18% auf 37,6 Mill. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) nahm auf 4,8 Mill. Euro zu und verdoppelte sich damit fast. Im Umsatzwachstum ist die 2019 verkaufte Tochterfirma Ariva.de nicht berücksichtigt.
Die gesteigerte Nachfrage nach Webcasts und das höhere Nachrichtenvolumen seien der Grund für den Umsatz am oberen Ende der geplanten Spanne, berichtet EQS. Maßgeblich für den Ergebnissprung sei „die hohe Skalierbarkeit des Geschäftsmodells“.
Für dieses Jahr strebt das Unternehmen ein „starkes Kundenwachstum und die optimale Positionierung im Bereich Corporate Compliance“ an. Wegen der Vorschrift einer EU-Richtlinie, einen internen Meldekanal einzurichten, beschäftigten sich viele Unternehmen in der Europäischen Union erstmals mit Compliance-Themen, heißt es in der Mitteilung. „Die EQS Group AG bereitet sich darauf intensiv vor, um eine hohe Marktdurchdringung zu erreichen.“ In Mailand und Madrid würden Vertretungen eröffnet. Das im Jahr 2000 gegründete Unternehmen mit mehr als 400 Mitarbeitern ist bisher an neun Finanzplätzen präsent, unter anderem in London, New York und Hongkong.
Für die Finanzierung des Wachstums hat EQS am Ende des vergangenen Jahres das Grundkapital auf 7,5 Mill. Euro erhöht und damit gut 9 Mill. Euro eingenommen (vgl. BZ vom 5.12.2020). Mit Hilfe höherer Ausgaben fürs Marketing will das Unternehmen zusätzliche Kunden für das Geschäftsfeld Compliance gewinnen.
Den Geschäftsbericht und die Prognose für 2021 hat EQS für den 31. März angekündigt. Für die ersten neun Monate 2020 hatte das Unternehmen einen Umsatz von 27,6 Mill. Euro ausgewiesen, ein Ebitda von 4,3 Mill. Euro und ein Nettoergebnis von –444000 Euro.