EQT lässt sich mit Ausstieg aus Springer Science Zeit
wb Frankfurt – Der Finanzinvestor EQT tritt beim beabsichtigten Ausstieg aus dem wissenschaftlichen Springer-Verlag auf die Bremse. Der Weiterverkauf oder Börsengang von Springer Science + Business Media zieht sich laut Finanzkreisen länger hin. Ein Börsengang, wie ihn die Eigentümer EQT und GIC, der Staatsfonds aus Singapur, immer noch vorrangig verfolgen, sei frühestens zur Jahresmitte zu erwarten, heißt es jetzt. Er könne auch erst 2014 kommen. Im November war noch die Rede von einem Gang an die Börse im April 2013. Offenbar brachten erste Signale bei möglichen Käufern keine Offerten in der Höhe, die von den Eignern angestrebt wird. Unternehmenschef Derk Haank hatte gesagt, man sei bereit für ein IPO und könne sofort loslegen.Bis auf die Mandatierung der Berater – Goldman Sachs und J. P. Morgan sowie als Kapitalmarkt-Boutique Lilja & Co und Hengeler Mueller rechtlich – ist bisher wenig passiert. EQT hat, so heißt es, bisher nur Optionen geprüft. Es habe weder Angebote für eine Übernahme noch Indikationen gegeben. Erste vorläufige Zahlen von Springer Science zeigten, so ist zu hören, dass der Konzern 2012 ein Rekordjahr absolviert habe. Offenbar soll nun abgewartet werden, wie sich dies auf Bewertung und Prognosen auswirkt.EQT, die 2007 den größten Börsengang hierzulande seit zehn Jahren – Tognum für 2 Mrd. Euro – absolviert hatte, ist nicht dafür bekannt, billig zu verkaufen. Der Finanzinvestor ist drei Jahre bei Springer engagiert. Im Schnitt geht EQT nach vier bis sechs Jahren heraus. Springer Science – mit der Schachfigur im Logo – ist nach unbestätigten Meldungen auf 3 Mrd. bis 4 Mrd. Euro taxiert worden. Seit der Übernahme durch EQT und GIC legte der Umsatz zu, 2011 um 2,4 % auf 875 Mill. Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) wuchs bereinigt um Verkäufe und Währungseffekte um 7 % auf 313 Mill. Euro. Für 2012 liefen die Schätzungen auf ein Erlösvolumen von 1 Mrd. Euro hinaus, im Ebitda von 350 Mill. Euro. Vor drei Jahren erwarben EQT (82 %) und GIC die Gruppe. Es ging inklusive Schulden um 2,3 Mrd. Euro.