EQT verkauft Pflegeeinrichtungen
wb Frankfurt – Die europäische Beteiligungsgesellschaft EQT verkauft den bisher in ihrem Infrastrukturfonds II gehaltenen, in Füssen ansässigen Pflegedienstleister Charleston. Die Bewertung wird nicht genannt. Die Betreibergesellschaft geht dabei an das italienische Gesundheitsunternehmen Kos. Das Paket umfasst 47 stationäre Pflege- und Wohneinrichtungen. Die Immobilien werden in einem separaten Deal an Primonial Real Estate, die sich auf Healthcare-Liegenschaften konzentriert, in einer Sale-and-leaseback-Transaktion veräußert. Dabei geht es um 20 Altersheime mit 1 830 Betten auf 120 000 Quadratmetern Fläche. Primonial bringt die in sechs Bundesländern gelegenen Einrichtungen in ihren Fonds SCPI Primovie ein. Charleston mietet sämtliche Immobilien für 25 Jahre zurück.EQT hatte Charleston als Plattform 2014 mit dem Kauf der Regenta-Gruppe begründet. In den Folgejahren kamen Prosemium, Bayernstift und zuletzt Christophorus in Nordrhein-Westfalen hinzu.Wegen ihrer kalkulierbaren Cash-flows sind Alten- und Pflegeheime bei Finanzinvestoren beliebt. So hatte Nordic Capital die Pflegeheimkette Alloheim für 1,1 Mrd. Euro oder 12,5-mal Ebitda dem Finanzinvestor Carlyle abgekauft. Die Beteiligungsgesellschaft Waterland hält unter anderem seit 2011 Median, inzwischen Marktführer in der Rehabilitationsmedizin. Hier wurde mehrfach über den Exit für mehr als 1 Mrd. Euro spekuliert. Nach dem Einstig dort hatte Waterland die Median-Immobilien, die mehr als die Hälfte des Kaufpreises ausmachten, ebenfalls im Rahmen einer Sale-and-lease-back-Vereinbarung an einen Immobilieninvestor verkauft.Die 2002 gegründete, privat gehaltene Kos in Mailand betreibt 86 Einrichtungen und setzte mit 7 000 Beschäftigten zuletzt 545 Mill. Euro um. Die französische Primonial meldet 17,2 Mrd. Euro unter Verwaltung. Société Générale und P+P Pöllath + Partner beraten EQT.