IM INTERVIEW: ARND ZINNHARDT

"Erfolg gegen US-Konkurrenten zeigt Potenzial"

CFO traut der Software AG im Geschäft mit US-Behörden viel zu - Nachrichtendienste sind potenzielle Kunden

"Erfolg gegen US-Konkurrenten zeigt Potenzial"

– Herr Zinnhardt, die Software AG hat im zurückliegenden Quartal den bisher größten Auftrag von einer US-Bundesbehörde erhalten. Bremst der Haushaltsstreit dieses Geschäft wieder ab?Das Haushaltsjahr endet auf der Bundesebene in den USA im September, deshalb war es wichtig, dass unsere Landesgesellschaft im dritten Quartal unter anderem mit dem United States Transportation Command (Transcom) einen Vertrag mit einem Gesamtvolumen von 17 Mill. Dollar abschließen konnte. Wir haben in diesem Geschäft insgesamt sehr gut abgeschnitten.- Was erwarten Sie mit Blick auf Ihr Geschäft mit der öffentlichen Hand in den Vereinigten Staaten im Schlussquartal?In den ersten Wochen des neuen Haushaltsjahres passiert auf der Bundesebene in der Regel relativ wenig, es ist daher noch zu früh zu beurteilen, wie sich der Haushaltsstreit in unserem vierten Quartal auswirken wird. Das Geschäft mit den US-Bundesstaaten und auf lokaler Ebene wird davon nicht betroffen sein.- Transcom ist ein Logistikunternehmen der US-Army. Wie gelingt es einem deutschen Unternehmen, sich in einem so sensiblen Bereich für die nationale Sicherheit der USA durchzusetzen?Wir haben Anfang 2012 eine eigenständige Tochter für das Geschäft mit den US-Behörden aufgesetzt. Der Clearing-Prozess für diese Federal Unit wurde Anfang Juli 2013 erfolgreich abgeschlossen. Das war die Voraussetzung, um in solche Vergabeverfahren einsteigen zu können. Der Erfolg gegen mehrere US-Konkurrenten bei Transcom zeigt, dass wir auch als Unternehmen mit deutschen Wurzeln in diesem Bereich großes Potenzial haben.- Steht Ihnen auch die Tür zu den US-Nachrichtendiensten wie der NSA offen? Die scheint ja Bedarf für Werkzeuge wie Terracotta zur Verarbeitung von großen Datenmengen zu haben …Es ist richtig, mit Terracotta kann man sehr große Datenmengen präzise analysieren. Mit unserer Federal Unit hätten wir theoretisch auch die Möglichkeit, in diese Institutionen hinein zu verkaufen. Teil des Clearing-Prozesses ist aber, dass wir als Nichtamerikaner nicht darüber informiert werden dürfen, für welche Projekte unsere Produkte von den US-Behörden eingesetzt werden. Unsere Federal Unit ist also eine vollständig separierte Einheit, bei der selbst die Rechnungsprüfer den Clearing-Prozess durchlaufen müssen. Wir wissen zwar, für welche Kunden wir arbeiten, aber nicht zwangsläufig, für welche Projekte unsere Produkte eingesetzt werden.—-Das Interview führte Stefan Paravicini.