wü Paris – Das französische Umweltministerium hat Ergebnisse der Zufallstests veröffentlicht, die es nach Bekanntwerden des Volkswagen-Abgasskandals angeordnet hatte. Demnach wurden bei allen 52 Dieselfahrzeugen, die jetzt untersucht wurden, unter realen Bedingungen im Vergleich zu den Zulassungstests im Labor erhöhte Stickoxid- und CO2-Abgaswerte festgestellt. Hinweise auf betrügerische Software gab es jedoch offenbar nicht.Insgesamt will Frankreich 100 Pkw von französischen und ausländischen Herstellern testen, die “repräsentativ für den französischen Fuhrpark sind”. Davon soll entsprechend den Marktanteilen die Hälfte von französischen Marken wie Peugeot, Citroën und Renault stammen, die andere Hälfte von ausländischen wie Audi, Volkswagen, Ford und Toyota.Drei Viertel der nun getesteten Fahrzeuge wiesen unter realen Bedingungen Abgaswerte auf, die 20 % bis 50 % über den offiziell deklarierten Werten lagen. Doch auch bei verschiedenen Labortests, die eine unabhängige Expertenkommission durchführte, gab es Abweichungen. Alle betroffenen Hersteller sollen ihr nun Erklärungen dafür liefern. Nach ersten Tests an 22 Fahrzeugen hatte sie bereits Manager von Renault, Opel, Mercedes, Ford, Fiat und Volkswagen einbestellt.Konkrete Ergebnisse, welches Fahrzeug welcher Marke jetzt die Abgaswerte um wie viel Prozent überschritt, veröffentlichte das Ministerium nicht. Doch Umweltministerin Ségolène Royal deutete an, dass neben Volkswagen Opel und Renault die meisten Probleme bereiten würden. Im Rahmen der Prüfung der Emissionstests hatte die Antibetrugsbehörde DGCCRF im Januar eine Razzia bei Renault durchgeführt. Nach Opel kündigte auch der französische Autobauer kürzlich Maßnahmen an, um die Stickoxidemissionen seiner Euro-6-Diesel im Fahrbetrieb weiter zu reduzieren.