Luftfahrtindustrie

Erholung der Luftfahrt schiebt Thales an

Thales hat die Prognose für das organische Umsatzwachstum angehoben. Dennoch dürfte der Umsatz im Gesamtjahr etwas niedriger ausfallen als bisher angenommen.

Erholung der Luftfahrt schiebt Thales an

Thales profitiert im ersten Halbjahr von Erholung der Luftfahrt

Prognosen für das Gesamtjahr angehoben

wü Paris

Die Erholung der Luftfahrtbranche hat die Ergebnisse von Thales im ersten Halbjahr angetrieben und für eine Anhebung der Prognosen gesorgt. Dennoch wurde der Rüstungs- und Luftfahrtelektronikkonzern von Investoren am Freitag abgestraft, so dass seine Aktie an der Börse von Paris im Laufe des Tages mit einem Minus von zeitweise mehr als 4% den größten Kursverlust innerhalb des CAC 40 auswies. Anleger empfanden die Perspektiven als enttäuschend.

Die Ergebnisse entsprächen den Erwartungen, urteilt Analystin Chloe Lemarie von Jefferies. Wie angenommen habe Thales das organische Umsatzwachstum angehoben, doch die ungünstigeren Wechselkurseffekte führten dazu, dass die Umsatzprognose um 1% zurückgehe. Thales geht davon aus, dass das organische Umsatzwachstum im Gesamtjahr 5% bis 7% betragen wird und nicht 4% bis 7% wie bisher angenommen. Stellte der Konzern bisher einen Umsatz von 18 Mrd. bis 18,5 Mrd. Euro in Aussicht, rechnet er jetzt mit 17,9 Mrd. bis 18,2 Mrd. Euro.

In den ersten sechs Monaten konnte Thales den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,6% auf 8,72 Mrd. Euro steigern, was einem organischen Umsatzwachstum von 7,7% entspricht. Wachstumsmotoren waren laut Konzernchef Patrice Caine vor allem die Aktivitäten im Zivilflugzeugbau und der Bereich digitale Sicherheit und Identität. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen verbesserte sich um 11,4% auf 993 Mill. Euro. Das Nettoergebnis legte um 15% auf 649 Mill. Euro zu.

Während der Auftragsbestand mit 40,65 Mrd. Euro um 7% höher als Ende des ersten Halbjahres 2022 war, fielen die Auftragseingänge mit 8,56 Mrd. Euro um 24% niedriger als im Vorjahreszeitraum aus. Nach Angaben von Thales liegt das vor allem daran, dass der Konzern im ersten Halbjahr 2022 von dem Mega-Auftrag der Vereinigten Arabischen Emirate für 80 Rafale-Kampfjets profitierte, für die Thales dem Flugzeugbauer Dassault Aviation die Avionik liefert. Das hohe Vergleichsniveau machte sich auch in den Ergebnissen von Dassault bemerkbar. So brachen die Neuaufträge des Flugzeugbauers, der 24,6% an Thales hält, von 16,3 Mrd. auf 1,7 Mrd. Euro ein. Indien hat jedoch vor wenigen Tagen angekündigt, 26 Rafale-Kampfjets kaufen zu wollen.

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