Erneute Bremsspuren am Automarkt China

Saisoneffekte verzerren Februar-Verkaufszahlen

Erneute Bremsspuren am Automarkt China

nh Schanghai – Parallel zu einer weiteren Eintrübung der chinesischen Konjunktur zeigt sich auch der Automobilmarkt im Reich der Mitte in gedämpfter Verfassung. Die Februar-Zahlen des chinesischen Herstellerverbandes China Association of Automobile Manufacturers (CAAM) weisen einen leichten Rückgang der Pkw-Verkäufe aus. So wurden die Auslieferungen von Limousinen, Sport Utility Vehicles (SUV) und Minivans im Februar gegenüber Vorjahresmonat um 1,5 % auf 1,38 Millionen Stück zurückgedrängt.Nach einer nicht zuletzt bei deutschen Autoherstellern für große Aufregung sorgenden Absatzdelle im Sommer 2015 bedeutet der Februarausweis den ersten Rückgang seit sechs Monaten. Nach Einschätzung von Branchenanalysten besteht allerdings noch kein Anlass für Alarmstimmung, denn die Februar-Werte unterliegen gewissen saisonalen Verzerrungen, die im Zusammenhang mit dem in diesem Jahr zu Anfang Februar gefeierten chinesischen Neujahrsfest, im Rahmen dessen es landesweit zu einem einwöchigen Erliegen der Geschäftstätigkeit kommt.Die Experten schauen denn eher auch auf die kombinierte Absatzperformance im Januar und Februar. Dabei ergibt sich ein Anstieg im weltgrößten Pkw-Markt um immerhin 5,1 % auf gut 3,6 Millionen Fahrzeuge. Ein Wachstum von noch 5 % im chinesischen Pkw-Markt gilt als solide, aber nicht berauschend. Die CAAM hatte für 2016 ein Plus von 7,8 % prognostiziert. Im weiteren Jahresverlauf ist allerdings durchaus mit einem Einschwenken der Pkw-Verkäufe auf ein mittleres einstelliges Wachstum zu rechnen. Börsenmisere belastetDerzeit belastet noch die Börsenmisere die Kaufstimmung. Aus Sicht der ausländischen Hersteller stellt sich allerdings die Frage, inwieweit sie von den Wachstumssegmenten im chinesischen Automarkt zu profitieren vermögen. Westliche Autobauer haben zuletzt enttäuschende Pkw-Verkäufe in China verzeichnet, wobei Ford und General Motors mit einem Minus von jeweils 9 % im Februar besonders negativ herausragten. Volkswagen verzeichnete einen Rückgang um 3 %. Noch immer beobachtet man einen Absatzboom bei kompakten und vor allem kostengünstigen SUV, wo die heimischen Hersteller eindeutig vorne liegen.