Erträge von K+S trocknen aus

Produktionsprobleme bremsen Salz- und Düngemittelkonzern - Prognose sorgt für Enttäuschung

Erträge von K+S trocknen aus

swa Frankfurt – Mit einem schwachen Ausblick auf das Jahr hat der Kasseler Salz- und Düngemittelkonzern K+S die Anleger in die Flucht geschlagen. Der im MDax geführte Titel war in freundlichem Umfeld mit Kurseinbußen von 5,6 % auf 18,74 Euro schwächster Wert in dem Index.Dem Unternehmen machen Produktionsausfälle im Werk Werra und starker Preisdruck zu schaffen. Vorstandschef Norbert Steiner stimmte die Aktionäre auf anhaltend schwierige Zeiten und eine deutliche Dividendenkürzung ein. Frage der WasserentsorgungDas um Bewertungseffekte aus Währungsabsicherung bereinigte Betriebsergebnis (Ebit I) wird nun zwischen 200 und 300 Mill. Euro in Aussicht gestellt, nachdem im Vorjahr ein Wert von 782 Mill. Euro ausgewiesen worden war. Dabei wird auch das zweite Halbjahr davon geprägt, ob der Konzern die seit langem erhoffte Genehmigung für die erweiterte Salzwasserentsorgung erhalten wird. Im ersten Semester war die Produktion im Werk Werra wegen des niedrigen Wasserstands des Flusses an vielen Tagen eingestellt worden. Sollte das Unternehmen die Genehmigung für die Versenkung des Salzwassers nicht bald bekommen, werde die Gruppe wohl nur am unteren Ende der Ergebnisprognose landen, warnte Finanzvorstand Burkhard Lohr. Offensichtlich schließt der Konzern einen operativen Verlust im zweiten Halbjahr nicht aus, denn mit dem von Januar bis Juni erzielten Ebit I von 233 Mill. Euro (i.V. 496) liegt K+S bereits innerhalb des im Jahr angepeilten Zielintervalls.Bislang hatte K+S in einer qualitativen Vorhersage für 2016 einen “moderaten” Umsatzrückgang und deutliche Ergebniseinbußen in Aussicht gestellt. Beim Erlös peilt das Management nun einen Wert zwischen 3,5 bis 3,7 Mrd. Euro an nach 4,2 Mrd. im Vorjahr. Im Semester schrumpfte der Umsatz um ein Fünftel auf 1,8 Mrd. Euro, das zweite Quartal blieb mit 732 Mill. in gleicher Dynamik hinter dem Vorjahreswert von 914 Mill. Euro zurück. Ende Juni hatte K+S in einer Gewinnwarnung auf die erwartete Ertragserosion im zweiten Quartal hingewiesen. Die Mittelfristprognose wurde nun bekräftigt. Man wolle noch stärker auf Kostendisziplin fokussieren, heißt es.Mit Blick auf die Preisentwicklung immerhin gibt der CFO Entwarnung: “Es gibt sicherlich gute Gründe, von einer Erholung der Preisentwicklung im Kalimarkt auszugehen”, sagte der Manager. Die Preise lagen 2015 bei 307 Euro je Tonne und rutschten im zweiten Quartal 2016 auf im Schnitt 250 Euro ab. Im Jahr rechne K+S mit einer Stabilisierung auf dem erreichten Niveau.Verzögerungen gibt es bei dem neuen Minenprojekt “Legacy” in Kanada, nachdem unlängst auf der Baustelle bei einem Routinetest ein Prozessbehälter zu Boden stürzte, was erheblichen Sachschaden verursachte. Die Inbetriebnahme sei weiterhin für Ende August 2016 vorgesehen. Die erste Tonne Kali dürfte nun aber erst im zweiten Quartal des nächsten Jahres und nicht bereits Ende 2016 produziert werden. Die Produktion werden damit 2017 unter dem erwarteten Volumen von bis zu 1 Mill. Tonnen liegen.