Es kommt zum Schwur
An den Vergütungssystemen für Top-Manager wird ausgiebig gebastelt. Die Anforderungen der Investoren an nachvollziehbare Anreizsysteme sind gestiegen. Die Aktionäre verlangen Klarheit darüber, ob vernünftige Ziele gesetzt, in welchem Ausmaß diese erreicht werden und wie viel dafür vergütet wird. Es wird nicht mehr akzeptiert, dass Gewinneinbrüche und strategische Fehler sich nicht im Portemonnaie der Manager bemerkbar machen. Zur Unterstützung der Nachhaltigkeit in der Unternehmenspolitik haben jedoch die an mehrjährigen Zielen orientierten variablen Vergütungsbestandteile an Bedeutung gewonnen. Damit ergeben sich verzögerte Anpassungsgeschwindigkeiten in kritischen Zeiten, abrupte Ertragserosion zeigt sich vor allem in der kurzfristigen variablen Bezahlung. Das kann von außen betrachtet auf Unverständnis stoßen. Die Unternehmen werden in hoher Transparenz darlegen müssen, wie die Vorstandsgehälter zustande kommen. In der Coronakrise kommt es zum Schwur, ob die Qualität der Systeme den hehren Versprechungen standhält. swa