BERATER-BONANZA

"Es wird Zeit, dass wir uns wieder selber führen"

Der Innogy-Deal als Goldgrube für Berater

"Es wird Zeit, dass wir uns wieder selber führen"

cru – “Für Berater haben wir zu viel ausgegeben. Es wird Zeit, dass wir uns wieder selber führen”, sagte Eon-Vorstandschef Johannes Teyssen anlässlich der EU-Freigabe für die Innogy-Übernahme in Essen. Damit liegt er richtig: In den übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen des künftigen Innogy-Mutterkonzerns Eon sind laut Geschäftsbericht 2018 externe Beratungs- und Prüfungskosten in Höhe von 162 (i.V. 214) Mill. Euro enthalten. Bei Innogy wurden Aufwendungen im Zusammenhang mit der angekündigten Eon/RWE-Transaktion zur Aufteilung von Innogy ausweislich Geschäftsberichts mit -38 Mill. Euro im neutralen Ergebnis von Innogy für das Jahr 2018 erfasst.Der Deal mit einem Eigenkapitalwert von 22 Mrd. Euro und einem Gesamtvolumen von 43 Mrd. Euro entwickelte sich seit Bekanntgabe im März 2018 zur Goldgrube für Investmentbanker, Anwälte und Wirtschaftsprüfer. Eon steigt durch die Transaktion zum größten Netzbetreiber in Europa und mit 50 Millionen Kunden auch zum größten Stromvertrieb auf. RWE wird zum viertgrößten Stromerzeuger in Europa – davor liegen EDF, Enel und Engie – und zum drittgrößten Ökostromerzeuger in Europa.Federführende Berater auf der Seite von Eon waren Perella Weinberg und BNP Paribas. Goldman Sachs hatte die Arbeit der Verteidigung von Eon gegen eine unerwünschte Übernahme beendet, war aber noch beim Übernahmeziel Innogy engagiert. Für RWE arbeiteten Bank of America Merrill Lynch und Citi sowie die Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer. Der RWE-Aufsichtsrat setzte auf Rothschild. Und Hengeler Mueller ist für Innogy tätig.