Ein Kursauftrieb von 22 % innerhalb eines Tages sorgt für ein wenig Entspannung in Corona-Zeiten: Der Verkauf des europäischen Wind- und Solarprojektentwicklungs-Portfolios an RWE hat den bisherigen Jahresverlust bei Nordex-Anlegern in etwa halbiert. Mehr als 400 Mill. Euro fließen dem Windturbinenbauer zu, der im zweiten Quartal infolge der Coronakrise einen deutlichen Rückgang beim Auftragseingang verbuchte und der sich gerade um staatliche Kreditbürgschaften bemüht. Das hebt nicht nur die Stimmung bei Aktionären, sondern stärkt auch die Bilanz des Unternehmens spürbar. Sorgen um die Liquidität von Nordex schiebt die Transaktion, die im vierten Quartal abgeschlossen sein soll, vorerst beiseite. Dem Windturbinenbauer geben die zufließenden Mittel Spielraum, das Auftragsbuch auszuweiten. Mit der aktuellen Delta-4000-Baureihe verfügt Nordex über nachgefragte Produkte. Allerdings hat der Windturbinenbauer mit dem RWE-Deal auch den Großteil der Reserven aus dem Projektentwicklungsgeschäft gehoben.ste