EU-Behörde gibt grünes Licht für Corona-Impfstoff von J&J
md Frankfurt
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) bewertet den Nutzen des Coronavirus-Impfstoffs von Johnson & Johnson (J&J) höher als die Risiken. Dabei gebe es eine mögliche Verbindung zu sehr seltenen Fällen von ungewöhnlichen Thrombosen (Blutgerinnseln), teilte die Behörde mit. Das Vakzin des US-Gesundheitskonzerns kann nun aber in der EU uneingeschränkt verwendet werden; jedoch soll dem Impfstoff ein entsprechender Warnhinweis beigefügt werden. Es gebe eine große Ähnlichkeit mit Fällen, die bei dem Impfstoff von AstraZeneca aufgetreten seien, so die EMA.
Die US-Behörden hatten vor einer Woche nach dem Auftreten seltener Thrombosen zu einer zeitweiligen Aussetzung von Impfungen mit dem Mittel geraten. J&J hatte daraufhin die Auslieferung des Impfstoffs in die EU, die erst Anfang vergangener Woche begonnen hatte, verschoben. Am Dienstag legte J&J die Zahlen für das erste Quartal vor. Daraus ging hervor, dass der Konzern mit seinem Corona-Impfstoff bislang rund 100 Mill. Dollar umgesetzt hat.
Insgesamt fielen die Quartalsergebnisse so gut aus, dass der Konzern die Jahresprognose für den Umsatz anhob: Für 2021 rechnet das Management nun mit einem bereinigten Erlösanstieg um 8,7 bis 9,9%; bislang waren 8,0 bis 9,5% in Aussicht gestellt worden. Die Bandbreite für das erwartete bereinigte Ergebnis je Aktie wurde eingeengt: Der Konzern strebt nun 9,42 bis 9,57 Dollar nach bisher 9,40 bis 9,60 Dollar an.
Stattliche Zuwächse
Im Jahresauftaktquartal profitierte J&J von einer anhaltenden Erholung im Medizintechnikgeschäft (+10,9% auf 6,58 Mrd. Dollar) und Zuwächsen im Pharmasegment (+9,6% auf 12,2 Mrd. Dollar). Das bereinigte Umsatzwachstum betrug den Angaben zufolge 6%. Insgesamt setzte der Konzern 22,32 Mrd. Dollar um; das ist ein Plus von 7,9% und mehr, als Analysten erwartet hatten.
Der Nettogewinn stieg im Jahresvergleich um 6,9% auf 6,2 Mrd. Dollar. Das bereinigte Ergebnis je Aktie erhöhte sich um den gleichen Prozentsatz auf 2,32 Dollar.