EU ermittelt in Sachen Engie

Börsen-Zeitung, 6.1.2017 dpa-afx Brüssel/Luxemburg - Mit einem umstrittenen Steuerdeal hat Luxemburg dem französischen Energiekonzern Engie nach Erkenntnissen der EU-Kommission womöglich bis zu 300 Mill. Euro geschenkt. Dies geht aus am Donnerstag...

EU ermittelt in Sachen Engie

dpa-afx Brüssel/Luxemburg – Mit einem umstrittenen Steuerdeal hat Luxemburg dem französischen Energiekonzern Engie nach Erkenntnissen der EU-Kommission womöglich bis zu 300 Mill. Euro geschenkt. Dies geht aus am Donnerstag veröffentlichten Details des EU-Ermittlungsverfahrens zu dem Fall hervor. Die Kommission hatte im September die vertiefte Prüfung eines luxemburgischen Steuervorbescheids zugunsten des Engie-Vorgängers GDF Suez eingeleitet. Der Verdacht: Das Großherzogtum könnte dem Konzern unfaire Vorteile gewährt und so gegen EU-Recht verstoßen haben, indem es zweifelhafte interne Finanzierungsmodelle billigte. Der Fall ist politisch heikel, weil der heutige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker lange luxemburgischer Finanzminister und Ministerpräsident war. Junckers Kommission ermittelt nun in mehreren Fällen gegen sein Heimatland, das durch den Luxleaks-Skandal 2014 unter Druck geriet. Im Fall Engie durchleuchten die EU-Ermittler ein komplexes Modell der Kreditvergabe zwischen GDF-Töchtern, mit dem sich Kreditkosten geltend machen, Gewinne aber kleinrechnen ließen.