EU-Neuwagenmarkt verliert im Oktober an Schwung

In China geht der Absatz um 22 Prozent hoch

EU-Neuwagenmarkt verliert im Oktober an Schwung

po Frankfurt – Die großen Automärkte in Westeuropa und in den USA verlieren zunehmend an Schwung. Zusätzlich belastete im Oktober ein Kalendereffekt, denn in beiden Verkaufsregionen gab es weniger Verkaufstage im Berichtsmonat als ein Jahr zuvor. So gingen die Verkaufszahlen in Westeuropa um 1 % und in den Staaten um 5,7 % zurück. Dagegen konnte der weltgrößte Pkw-Markt China kurz vor Auslaufen der steuerlichen Anreize für den Erwerb von kleineren Fahrzeugen mit weniger als 1,6 Liter Hubraum nochmals kräftig um 22 % zulegen (siehe Tabelle).In Westeuropa standen in den großen Märkten die Verkaufsampeln nur noch in Italien (+ 9,7 % auf 146 600 Einheiten), in Spanien (+ 4 % auf 83 250) und in Großbritannien (+ 1,4 % auf 180 200) auf Grün. Dagegen wurden am deutschen Markt (-5,6 % auf 262 700) und in Frankreich (-4 % auf 155 200) weniger neue Pkw als ein Jahr zuvor in den Verkehr gebracht. VW fängt sichDer Wolfsburger VW-Konzern verlor europaweit vor allem wegen der Absatzschwäche der Kernmarke in Deutschland weiter an Boden (siehe Tabelle). In wichtigen anderen EU-Ländern ging es für Volkswagen dagegen aufwärts, stellte die Beratungsgesellschaft EY in ihrer Analyse fest. So habe die Marke in Spanien gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat 6 % mehr verkauft, in Großbritannien einen Anstieg von 8 % erreicht und in Italien sogar von 12 %. Auch in Frankreich habe Volkswagen Marktanteile gewinnen können.Das Wachstumstempo dürfte sich nach EY-Einschätzung EU-weit in nächster Zeit weiter verlangsamen. “Wir steuern auf 14,6 Millionen Neuzulassungen in der EU in diesem Jahr zu. Das wären 7 % mehr als im Vorjahr und der höchste Wert seit dem Jahr 2007”, stellt EY-Partner Peter Fuß fest. Fuß macht dafür steigende Beschäftigung und gestärktes Verbrauchervertrauen, aber auch dank niedriger Zinsen günstige Autofinanzierungen verantwortlich.Stark nach oben gingen im Oktober die Verkaufszahlen in den neuen EU-Ländern. Dort gab es ein Verkaufsplus von 8 % auf 93 600 Einheiten. Immerhin leicht aufwärts ging es auch in Indien (siehe Tabelle), während der Pkw-Absatz in Japan praktisch stagnierte und in Brasilien noch immer nicht der Tiefpunkt bei den Neuzulassungen erreicht scheint. Auch der andere Krisenmarkt Russland hat bislang noch nicht die Wende zum Besseren geschafft: Im Oktober gab es nochmals einen kleinen Verkaufsrückgang von 2,6 %.