EU puscht Batteriezellenproduktion
ahe Brüssel – Die Bundesregierung und die EU-Kommission haben dem weiteren Aufbau einer europäischen Batteriezellenproduktion breite Unterstützung zugesichert. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sprach gestern zur Eröffnung einer mehrtägigen Vernetzungskonferenz, an der mehrere Tausend Experten und Unternehmer aus aller Welt teilnehmen, von einem europäischen Vorzeigeprojekt: “Wir wollen, dass in Europa eine geschlossene Wertschöpfungskette für Batteriezellen entsteht: von der Aufbereitung der Rohstoffe über die Batteriezellfertigung bis zum Recycling”, bekräftigte der CDU-Politiker.Altmaier hat als Ziel ausgerufen, dass sich bis 2030 rund ein Drittel der weltweiten Batteriezellenproduktion in der EU angesiedelt hat. In Brüssel steht hierfür zurzeit ein zweites europäisches Gemeinschaftsprojekt – ein sogenanntes “Important Project of Common European Interest” (IPCEI) im Bereich Batterien vor der Genehmigung, wie EU-Kommissionsvize Maros Sefkovic bestätigte. Er kündigte zugleich an, dass Brüssel noch im Dezember Vorschläge für einen neuen Gesetzesrahmen für die Batteriezellenproduktion vorlegen werde, unter anderem mit Vorgaben für den Bereich Nachhaltigkeit.An den zwei IPCEIs arbeiten den Angaben zufolge über 60 Unternehmen aus ganz Europa zusammen, um Innovationen voranzutreiben und neue Wertschöpfung aufzubauen. 3 Mrd. Euro aus Berlin Dazu gehören nach Angaben von Altmaier auch 16 deutsche Unternehmen, unter ihnen Automobilhersteller, Varta, BASF und auch Mittelständler. Die deutschen Projekte würden von der Bundesregierung mit knapp 3 Mrd. Euro gefördert, so der Wirtschaftsminister. Mit Geldern aus anderen Töpfen sind es sogar insgesamt 5 Mrd. Euro. Die Batterie-Projekte könnten zur Blaupause für andere Industrievorhaben werden, etwa bei Wasserstoff.Allerdings wird auch der US-Elektroautobauer Tesla nach den Worten von Altmaier mit einer “beträchtlichen Förderung” des Staates rechnen können. Tesla-Chef Elon Musk, der ebenfalls persönlich an der Konferenz teilnahm, kündigte an, das geplante Tesla-Werk in Brandenburg zur weltgrößten Fabrik zur Batterieproduktion zu machen.Tesla will in Grünheide bei Berlin jährlich rund 500 000 Wagen der kompakten Fahrzeuge Model 3 und Model Y bauen. Es ist das erste Werk, in dem sowohl Autos als auch Batterien gefertigt werden sollen. Musk stellte bei dem per Video übertragenen Auftritt auch neue Kompakt-Modelle speziell für den europäischen Markt und längere Reichweiten als bisher in Aussicht. Der Tesla-Chef hatte schon im September nur noch halb so teure Batterien und ein Elektroauto für 25 000 Dollar für die nächsten drei Jahre angekündigt. Am Dienstag sagte er, dass die umweltfreundlicheren, günstigeren und stärkeren Batterien bei Berlin gefertigt werden sollen.