ge Berlin – Mit gut 1,125 Millionen Pkw-Neuzulassungen wurden im Februar europaweit so viele Autos verkauft wie seit zehn Jahren nicht mehr. Verglichen zum Vorjahr kamen 4,3 % mehr Neuwagen auf die Straßen, berichtet die Herstellervereinigung Acea. Von den fünf großen Ländern können allerdings nur noch Spanien (13,0 %), Deutschland (7,4 %) und Frankreich (4,3 %) steigende Absatzzahlen vermelden, während nach Großbritannien (-2,8 %) nun auch Italien (-1,4 %) Verkaufsrückgänge hinnehmen musste. Immer mehr europäische Märkte “haben ihren Zenit erreicht oder sogar schon überschritten”, urteilt Peter Fuß, Partner bei der Beratungsgesellschaft EY. Das große deutsche Plus bei den Zulassungszahlen erklärt sich maßgeblich durch die Umtauschprämien für ältere Dieselfahrzeuge.Die Selbstzünder standen auch im Februar stark unter Druck. In den fünf großen Automärkten brachen die Zulassungen im Schnitt – wie schon im Januar – um 12 % ein. Damit schrumpfte der Dieselanteil an den Neuzulassungen um 7,8 Prozentpunkte auf 40,8 %, errechnete EY weiter. Einzig in Italien blieben die Neuwagenkäufer dem Diesel treu. Für die Autobauer ist die massenhafte Abkehr vom Diesel gefährlich, verbrauchen Benziner doch merklich mehr Sprit – und stoßen damit auch mehr des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) aus. Viele Hersteller werden folglich erhebliche Probleme bekommen, die ab dem Jahr 2021 geltenden CO2-Grenzwerte einzuhalten. Werden diese Limits überschritten, müssen die Autobauer Strafe zahlen.Die Alternative CO2-freier Elektroautos blieb jedoch auch im Februar ein Nischenprodukt. In den Top-5-Ländern lag der Marktanteil von Elektro- und Hybrid-Pkw bei 4,7 %, wobei 3,8 % auf Hybride entfielen und gerade einmal 0,9 % auf reine E-Autos, listet EY-Experte Fuß auf. “Aktuell ist es in erster Linie der Benzinmotor, der von der Dieselkrise profitiert.” Den höchsten Anteil an den Neuzulassungen haben Elektro- und Hybrid-Pkw mit 6 % in Frankreich. In Spanien liegt der Marktanteil immerhin bei 5,5 %, während es hierzulande nur überschaubare 4,1 % sind.