Euro-Schwäche gibt Akzo Nobel Rückenwind

Ziele rücken in Reichweite - Umfeld unverändert herausfordernd - Absatzmengen sinken

Euro-Schwäche gibt Akzo Nobel Rückenwind

ab Düsseldorf – Dank günstiger Wechselkurseffekte ist Akzo Nobel der Start in den neuen Turnus gelungen. Der Konzernumsatz erhöhte sich im ersten Quartal um 6 % auf 3,6 Mrd. Euro, wie der weltgrößte Farbenhersteller mitteilte. Getrieben wurde die Entwicklung ausschließlich von positiven Wechselkurseffekten, die den Umsatz um 8 Prozentpunkte nach oben trieben. Die Absatzmengen gaben dagegen nach. Auch der Sprung im operativen Ergebnis (vor Zinsen und Steuern) um 42 % auf 306 Mill. Euro war zum Teil auf Translationseffekte sowie gesunkene Rohstoffpreise zurückzuführen. Doch auch die Restrukturierungsanstrengungen der Vorjahre entfalteten Wirkung.Entsprechend geht der niederländische Chemiekonzern davon aus, die für 2015 gesteckten Ziele trotz der unverändert heraufordernden Bedingungen zu erreichen. Angestrebt wird eine operative Umsatzrendite von 9 % sowie eine Rendite auf das eingesetzte Kapital (RoI) von 14 %. Im Berichtsquartal erwirtschaftete Akzo Nobel eine Ebit-Marge von 8,5 (i.V. 6,4) %, der gleitende Durchschnittswert für den RoI lag zum Ende des ersten Quartals bei 10,4 (2014: 9,7) %.Mit rückläufigen Absatzmengen war Akzo Nobel sowohl im Geschäft mit dekorativen Farben als auch bei Oberflächenbeschichtungen (Performance Coatings) konfrontiert. Im Segment Spezialchemie konnten die Absatzmengen dagegen auf Vorjahresniveau gehalten werden. Ergebnisse steigenDennoch kamen die drei Divisionen allesamt beim operativen Ergebnis voran. Im Segment Decorative Paints gelang der relativ größte Zuwachs auf 50 (17) Mill. Euro. Neben günstigen Wechselkursen spielten dabei auch strikte Kostendisziplin sowie geringere Restrukturierungskosten eine Rolle. Mit einer Ebit-Marge von 5,6 (2) % gibt es unter Effizienzgesichtspunkten allerdings noch Verbesserungspotenzial. Im Segment Performance Coatings zahlte sich nach den Angaben die Vereinfachung der Geschäftsstruktur aus. Das operative Ergebnis verbesserte sich bei einem um 8 % erhöhten Umsatz um gut ein Drittel auf 170 Mill. Euro. Die Umsatzrendite stieg auf 11,9 (9,6) %. Auch in der Spezialchemie gelang der Ausbau der Profitabilität, die Ebit-Marge erhöhte sich im Berichtsquartal auf 12,6 (11) %. Lichtblick AmerikaKonjunkturell arbeitet Akzo Nobel aber weiterhin in schwierigem Fahrwasser. Einziger Lichtblick ist Nordamerika, wo die Nachfrage anzieht. Unverändert schwierig bleiben dagegen die Märkte in Europa und in den wachstumsstarken Volkswirtschaften. Bei Letzteren stellen sich die Niederländer im laufenden Turnus auf geringere Wachstumsraten ein.