IMP-INDEX - DER INDUSTRIEMETALLPREIS-INDEX

Euro verhindert niedrigere Metall preise

Schwäche der Gemeinschaftswährung stoppt Abwärtstrend der Rohstoffkosten

Euro verhindert niedrigere Metall preise

Von Hubertus Bardt, Köln *)Der Rückgang der Metallpreise ist vorerst gestoppt. Der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln), in dem monatlich die Preisentwicklung der für Deutschland wichtigsten Metalle zusammengefasst werden, ist im Juli praktisch auf dem Vormonatsniveau verharrt. Mit 394,2 Punkten lag das Preisbarometer um 1,3 % über dem Juni-Wert von 389,2 Zählern. Damit wurde der seit fast anderthalb Jahren laufende Abwärtstrend unterbrochen. Von einer Trendwende kann aber noch nicht die Rede sein. Industrie erhofft BeruhigungZwei gegenläufige Entwicklungen haben zu dem beobachteten Stopp des Preisverfalls geführt. An den in Dollar rechnenden Rohstoffmärkten zeigten die meisten Kurse weiter leicht nach unten. Die Schwächung des Euro hatte für die deutschen Importeure aber einen Anstieg der Kosten zur Folge. Während die moderaten Aussichten für die Weltkonjunktur die Metallpreise dämpfen, bringt die Euro-Krise eine Verschlechterung der Kostensituation für europäische Unternehmen mit sich. Mit einem konstanten Wechselkurs wäre der IMP-Index im Monatsvergleich nicht um 5 Punkte gestiegen, sondern um 2,4 Punkte gefallen und hätte damit den Abwärtstrend weiter fortgesetzt. Umgekehrt kann eine Beruhigung in Europa, verbunden mit einer Stärkung des Euro an den Devisenmärkten, zu einer schnellen Entlastung bei den Rohstoffkosten führen.Auf den internationalen Metallmärkten haben sich die Dollar-Notierungen im Juli im Vergleich zum Vormonat nur moderat verändert. Die Mehrheit der Kurse der wichtigsten Metalle lag zwischen knapp 1 % und gut 2 % unter dem Juni-Wert. Nur die Preise für Eisenerz und Zinn fielen deutlicher: Für diese Metalle wurden 5,0 % bzw. 3,7 % weniger gezahlt. Die beiden Ausreißer nach oben waren im Juli Blei und Kupfer mit Preissteigerungen von 1,5 % und 2,2 %. Im Jahresvergleich weisen alle Metallpreise einen Rückgang um 20 % bis gut 30 % auf. Nur Gold lag im Monatsvergleich mit einem Anstieg von 1,1 % nahezu unverändert. Das Edelmetall profitierte weiter von der Suche nach sicheren Anlagen in der Finanzkrise.—-*) Der Autor ist stellvertretender Leiter des Bereichs Wirtschafts- und Sozialpolitik beim IW Köln.