igo Stuttgart – Abgesehen von den USA sind im April sämtliche internationalen Automobilmärkte gewachsen. Auch in Europa zog der Markt nach einem rückläufigen März wieder an. Der Absatz von Neuwagen kletterte der Herstellervereinigung Acea zufolge im April in ganz Europa um 9,6 % auf 1,3 Millionen Pkw. Allerdings waren die Osterfeiertage in diesem Jahr teilweise in den März gefallen, wodurch der April in den meisten Märkten zwei Verkaufstage mehr als im Vorjahr hatte. Seit Januar stieg der Neuwagenabsatz in Europa um knapp 3 %, in Westeuropa um 1,8 %. In Deutschland legte der Neuwagenabsatz im April um 8 % zu. Peter Fuß, Partner der Unternehmensberatung EY, rechnet für das Gesamtjahr mit einem Wachstum des europäischen Pkw-Marktes um etwa 1 %. “Das Wachstum verliert derzeit spürbar an Dynamik, und wenn im zweiten Halbjahr die Umtauschprämien in Deutschland auslaufen, werden wir zumindest hierzulande voraussichtlich sinkende Absatzzahlen sehen”, so Fuß. Ein Hinweis sei die heterogene Entwicklung großer europäischer Märkte. Während Deutschland und Frankreich solide zulegen, stagniert der italienische und schrumpft der britische Markt.Weltweit war im April China mit einem Plus von 12,6 % der wachstumsstärkste der großen Automärkte, während der US-Markt um 5 % zurückging. Brasilien und Russland vermeldeten im April jeweils zweistellige Wachstumsraten und liegen auch seit Januar um jeweils gut 20 % im Plus.Der Abschwung des Dieselantriebs setzte sich mit zunehmender Dynamik fort. In den fünf größten Absatzmärkten – Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien – lag der Anteil der Selbstzünder im April bei 38,1 % und damit 9,3 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Die Absatzkrise des Diesel führe dazu, dass Strafzahlungen wegen der Nichteinhaltung europäischer CO2-Grenzwerte immer wahrscheinlicher werden, so Fuß. Zumindest wenn nicht der Marktanteil alternativer Antriebe gleichzeitig steige. Das ist zwar der Fall, allerdings von einer sehr geringen Basis aus. In den fünf größten Märkten lag der Marktanteil von Elektro- und Hybridautos im April bei 4,9 %. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Absatz beider Antriebsformen in diesen Märkten um 60 % auf gut 47 000 Fahrzeuge. Die stärksten Zuwächse wurden mit 80 % in Deutschland und 65 % in Frankreich registriert.