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Euroshop erhöht Besitzanteile

Der Shoppingcenter-Investor Deutsche Euroshop kauft Minderheitsbeteiligungen von Investoren an. Damit wollen die Hamburger die Flexibilität vergrößern.

Euroshop erhöht Besitzanteile

hek Frankfurt – Der Immobilien-Investor Deutsche Euroshop erwirbt Minderheitsbeteiligungen von Investoren an seinen Einkaufszentren und kündigt dafür eine Kapitalerhöhung an. Mit dem Schritt wollen die Hamburger ihr Finanzprofil stärken und die Flexibilität bei der Optimierung des Portfolios vergrößern.

Wie Deutsche Euroshop mitteilt, hat die Kapitalerhöhung gegen Bar- und/oder Sacheinlagen ein Volumen von bis zu 316,3 Mill. Euro. Der Bezugspreis wurde auf 21,50 Euro je Aktie festgelegt. Am Freitag notierte das Wertpapier im Handelsverlauf mit 23,30 Euro.

Die geplanten Anteilskäufe betreffen sechs Shoppingcenter-Kommanditgesellschaften. Deutsche Euroshop will ihre Beteiligung an diesen Gesellschaften auf 75 bis 100% erhöhen. Einige der veräußernden Investoren seien Aktionäre von Euroshop.

Die Minderheitsbeteiligungen würden im Rahmen einer Kapitalerhöhung gegen Bezugsrecht erworben. Gezeichnete neue Aktien würden gegen bar ausgegeben, nicht gezeichnete gegen Sacheinlage. Ausgegeben werden bis zu 14,7 Millionen neue Aktien. Das Bezugsverhältnis beträgt 21:5; damit berechtigen 21 Aktien zum Bezug von fünf neuen Anteilen. Der Gesamtbetrag der Kaufpreisforderungen wird mit 303,3 Mill. Euro angegeben.

Großaktionär von Deutsche Euroshop ist Hercules Bidco, hinter der der Finanzinvestor Oaktree und die Vermögensverwaltung Cura der Unternehmerfamilie Otto stehen. Sie hält 84,4%. Hercules Bidco hatte im Sommer 2022 ein Übernahmeangebot lanciert.

In einer Studie zum Einzelhandel wirft die Beratungsgesellschaft PwC die Frage auf, ob Shoppingcenter angesichts der Herausforderungen durch Pandemie, hohe Inflationsraten und aufstrebenden Online-Handel noch zukunftsfähig sind. Leerstand, sinkende Besucherzahlen, Umsatzrückgang der Mieter und erhöhte Mieterfluktuation seien die wichtigsten Frühwarnindikatoren. Bei Neuvermietungen komme es laut einer Umfrage derzeit zu einer Absenkung der Quadratmetermiete um durchschnittlich 16%. „Die Profitabilität eines Centers steht dann schnell auf der Kippe“, warnt PwC.

Als wesentlichen Grund für den Misserfolg eines Shoppingcenters nennt PwC die fehlende Berücksichtigung lokaler Ansprüche an den Mietermix. Die Befragten legten Wert auf Freizeit-, Entertainment- und Gastronomieangebote sowie auf ansprechend gestaltete Flächen. Mixed-Use-Konzepte machten Einkaufszentren attraktiver. Laut der Studie seien innerstädtische Einkaufszentren besser gewappnet als ihre Pendants in den Vorstädten.