Eurowings will aus München ab 2018 auf die Langstrecke
Reuters/dpa-afx München – Die Lufthansa-Billigtochter Eurowings könnte mittelfristig von München aus auch Langstreckenflüge anbieten. “Das ist ab 2018 auf der Planungsagenda”, sagte der zuständige Konzernvorstand Karl Ulrich Garnadt. Die reisefreudigen Oberbayern böten genug Umsatzpotenzial, damit Eurowings auch Überseeverbindungen in Betracht ziehen könne. Eurowings bietet bereits Langstreckenflüge an, aber derzeit nur von Köln aus.Ab Ende März stationiert die Billigfluglinie zunächst vier Maschinen in München, die 32 Ziele in den Ferienregionen Süd- und Westeuropas ansteuern. Flughafenchef Michael Kerkloh sagte, München habe bei Billigflügen großen Nachholbedarf. Obwohl die Bevölkerung in der Region sehr reisefreudig sei, liege der Anteil der Low-Cost-Anbieter heute bei nur 5 % und mit Eurowings auch nur bei 7 %. Dagegen hätten Hamburg 20, Düsseldorf 42 und Köln-Bonn sogar 69 % Billigflug-Anteil.Für die Ansiedlung von Eurowings zahle der Flughafen eine zeitlich begrenzte Marketing-Unterstützung wie jeder anderen Fluggesellschaft auch. Eine Präsenz am größten deutschen Flughafen in Frankfurt sei für das kommende Jahr nicht geplant. 2017 peilt die dieses Jahr defizitäre Lufthansa-Tochter zudem einen operativen Gewinn an. “Das Ziel, operativ schwarze Zahlen zu schreiben, das haben wir”, sagte Garnadt.Die Übernahme weiterer Teile von Air Berlin oder dessen Partner Etihad stehe nicht an. “Das steht im Moment nicht auf der Agenda.” Sein Haus habe genug mit der Integration von Germanwings und Eurowings, der Leasingübernahme von 33 Air-Berlin-Fliegern und der Übernahme von Brussels Airlines zu tun, so Garnadt.