Evonik übertrifft Erwartung
Evonik-Zahlen machen
Mut für Quartalssaison
Ergebnis im Startquartal übertrifft Markterwartung deutlich
ab Düsseldorf
Evonik ist mit Schwung in den neuen Turnus gestartet. Das bereinigte operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) erreichte nach vorläufigen Zahlen 522 Mill. Euro, wie der Chemiekonzern ad hoc mitteilte. Das waren nicht nur 28% mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Zugleich wurde damit der Marktkonsens deutlich übertroffen, hatten die Analysten doch nur 450 Mill. Euro auf dem Zettel. Der Umsatz ging allerdings um 5% auf 3,8 Mrd. Euro zurück. Das lag allerdings in erster Linie an rückläufigen Verkaufspreisen aufgrund der gesunkenen Rohstoffkosten. Die Absatzmengen legten dagegen zu, nach sieben Quartalen mit rückläufigen Volumina.
Doch wenngleich Evonik sogleich vor zu viel Euphorie warnt – eine breite Nachfrageerholung über das gesamte Portfolio lasse sich noch nicht ablesen –, berichten die Essener von einer Belebung der Endkundennachfrage. Zumal die Kunden ihre Lager auch wieder aufzufüllen begännen. Wenngleich das Umfeld schwierig und unsicher bleibe, bekräftigt Evonik die Prognose für das Gesamtjahr. Bei einem Umsatz zwischen 15 und 17 (2023 15,3) Mrd. Euro wird ein bereinigtes Ebitda von 1,7 bis 2 Mrd. Euro erwartet. 2023 war das operative Ergebnis um ein Drittel auf 1,7 Mrd. Euro eingebrochen.
Evonik profitiert von Sparmaßnahmen
Zur günstigen Entwicklung trugen die Divisionen Specialty Additives und Nutrition & Care bei, die ihre operativen Resultate – teils deutlich – verbesserten. Im Segment Smart Materials zeichnete sich nach den Angaben dagegen noch keine Verbesserung ab. Die vor der Auflösung stehende Division Performance Materials profitierte dagegen von Störungen der globalen Lieferketten. Das wirkte sich positiv auf das Oxo-Alkohol- und das Weichmachergeschäft aus, wie es heißt. Last but not least hätten auch die eingeleiteten Sparmaßnahmen zur Ergebnisverbesserung beigetragen.
Dass die Chemieindustrie die Talsohle allmählich durchschritten hat, darauf deutet auch der Ifo-Geschäftsklimaindex hin. Das Geschäftsklima in der exportstarken Branche stieg im März auf –10,5 Punkte, nach –15,5 Punkten im Februar. Nachfrageimpulse erwarten Chemieunternehmen vor allem aus dem Export.