Evotec enttäuscht Anleger mit höherem Verlust
ste Hamburg
Aufwendungen für den Ausbau von Produktionskapazitäten, hohe Energiekosten sowie ein geringerer Beitrag aus Meilenstein-, Abschlags- und Lizenzzahlungen haben das bereinigte operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) des Wirkstoffforschungsunternehmens Evotec in den ersten neun Monaten um gut 36% auf 44,6 Mill. Euro sinken lassen. Dabei bremsten positive Wechselkurseffekte von 12,4 Mill. Euro den Rückgang. Unter dem Strich verbuchte der Konzern nach eigenen Angaben einen Verlust von −148,5 (i.V. +247) Mill. Euro, der wesentlich aus Wertberichtigungen auf die Anteile am britischen Pharmaforscher Exscientia resultierte.
Der Verlust von −47,3 (+134,3) Mill. Euro allein im dritten Quartal fiel teilweise deutlich höher aus als von Analysten erwartet. Die Evotec-Aktie, im Jahresverlauf zuvor um fast 60% gesunken, gab am Mittwoch als größter Tagesverlierer im MDax um 9,9% auf 17,36 Euro nach.
Für künftiges Wachstum investiert der Konzern bereits in den Aufbau einer Anlage für biotechnologisch hergestellte Arzneimittel im US-amerikanischen Redmond, seit September wird auch an einer zweiten Anlage im französischen Toulouse gebaut. Die bisherigen Geschäftsjahresziele eines Umsatzes von 715 bis 735 (618) Mill. Euro und eines bereinigten Ebitda von 105 bis 120 (107) Mill. Euro bestätigte Evotec.
Evotec | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
9 Monate | ||
in Mill. Euro | 2022 | 2021 |
Umsatz | 511 | 431 |
Rohertrag | 92 | 99 |
Bruttomarge (%) | 17,9 | 23,1 |
Bereinigtes Ebitda | 45 | 70 |
Betriebsergebnis | −17 | 26 |
Nichtbetriebl. Ergebnis | −120 | 229 |
Periodenergebnis | −148 | 247 |
Operativer Cashflow | 237 | 62 |
Liquidität | 464 | 333 |
Börsen-Zeitung |