Wirkstoff-Entwicklung

Evotec hofft auf weniger Corona-Bremsspuren

Beim Wirkstoffforscher Evotec sollen die Kassen im laufenden Jahr lauter klingeln. Nach einem Umsatzplus im vergangenen Jahr will der Hamburger MDax-Konzern seine Erlöse 2021 weiter steigern.

Evotec hofft auf weniger Corona-Bremsspuren

dpa-afx Hamburg

Beim Wirkstoffforscher Evotec sollen die Kassen im laufenden Jahr lauter klingeln. Nach einem Umsatzplus im vergangenen Jahr will der Hamburger MDax-Konzern seine Erlöse 2021 weiter steigern. Dabei setzt Evotec auch auf einen nachlassenden Corona-Effekt und die Umsetzung weiterer strategischer Schritte, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Ob sich dies auch beim Gewinn auszahlt, hält sich Evotec mit seiner aktuellen Prognose aber noch offen.

An der Börse sorgten diese Aussichten für leichte Verstimmung. Am späten Mittag notierte das Papier mit knapp 1% im Minus. Seit dem Short Squeeze eines Leerverkäufers, wodurch die Papiere im Januar auf rund 43 Euro geschossen waren, hat der Kurs inzwischen rund ein Drittel nachgegeben. Während ein Händler die Konzernprognose als „durchwachsen“ einstufte, sprach Baader-Analyst Bruno Bulic von positiven Zielen. Der Ausblick werde allerdings durch Wechselkurseffekte belastet, konstatierte RBC-Experte Charles Weston.

Das Evotec-Management um Konzernchef Werner Lanthaler stellt für 2021 einen Erlöszuwachs von bis zu rund 14% in Aussicht. Die Umsätze sollen demnach bei 550 bis 570 Mill. Euro herauskommen. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) wird bei 105 bis 120 Mill. Euro erwartet – dies könnte im schlechtesten Fall ein leichtes Minus von knapp 2% bedeuten, im besten Fall aber ein Plus von mehr als 12%.

2020 hatte Evotec seine Erlöse auch dank Meilensteinzahlungen etwa von Pharmapartnern wie Bayer und Bristol-Myers Squibb im Jahresvergleich um 12% angekurbelt und mit rund 501 Mill. Euro mehr eingenommen als vom Vorstand ursprünglich erhofft. Unter anderem höhere Kosten für Forschung und Entwicklung und den Anlauf der neuen Produktionsanlage in den USA drückten 2020 aber auf die Ergebnisse. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) sank auf 106,6 Mill. Euro, fiel damit aber im Rahmen der Konzernziele und sogar etwas besser aus als von Analysten gedacht. Ein Jahr zuvor hatte Evotec noch rund 123 Mill. Euro verdient, damals hatte der Konzern zudem noch Zahlungen von Sanofi für den übernommenen Standort im französischen Toulouse erhalten.